110 Jahre Haft für 26-jährigen Lkw-Fahrer

In den USA steht einem 26-jährigem Lkw-Fahrer eine mehr als lebenslange Gefängnisstrafe bevor. Gegen das Urteil des Gerichts sammelt sich jedoch entschiedener Widerstand, dem sich auch US-Star Kim Kardashian anschließt.

Rogel Aguilera-Mederos musste sich Mitte Dezember vor einem Richter in Colorado wegen eines tödlichen Unfalls verantworten, den der junge Mann verursachte. Bei dem verhängnisvollen Crash im April 2019 waren vier Menschen ums Leben gekommen, sechs weitere wurden verletzt. Mederos war zur Tatzeit 23 Jahre alt gewesen. Ursache für den Zusammenstoß des Lkws mit mehreren Fahrzeugen war das Versagen der Bremsen des Fahrzeugs. Das Gericht verurteilte den jungen Mann zu einer Haftstrafe von insgesamt 110 Jahren. Eine derart hohe Strafe ist im amerikanischen Justizsystem möglich, da die Strafen für mehrere Verbrechen addiert werden können.

Selbst der Richter bedauert das Urteil

Laut abcNews wurde Mederos wegen 42 verschiedener Delikte angeklagt und in 27 Fällen für schuldig befunden. Für jeden der Schuldsprüche habe der Angeklagte die Mindeststrafe erhalten, was jedoch ausreichte, um zu einer Gesamtstrafe von 110 Jahren zu gelangen. Der zuständige Richter sagte zu dem Urteil, dass er es nicht gefällt hätte, wäre eine mildere Strafe möglich gewesen. Ihm seien juristisch die Hände gebunden.

Das letzte Urteil ist noch nicht gesprochen

An der Rechtsprechung des Gerichts mehrt sich nun die Kritik: Nicht nur die Angehörigen des Verurteilten finden das Strafmaß zu hoch. Auf der Petitions-Website change.org stimmen bisher fast fünf Millionen Personen für eine Milderung der Strafe und auch vor dem Kapitol von Colorado fanden sich dutzende Menschen für eine Demonstration gegen das Urteil zusammen.

Unterstützung erfährt die Protest-Bewegung auch von prominenter Seite. So sprach sich US-Star Kim Kardashian öffentlich gegen ein derart hartes Urteil aus.

Nun soll es mehreren Medienberichten zufolge eine möglichst schnelle Revision des Urteils geben. Wie viel von der Haftstrafe Mederos dadurch erspart bleiben wird, ist noch unklar, ebenso, ob das neue Urteil auch eine Anpassung der Gesetzeslage in Colorado für derartige Fälle nach sich ziehen wird.

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