Raynair will groß ausbauen

Der Marketingchef der Low-Cost-Airline Ryanair will das Angebot der Fluggesellschaft maßgeblich ausbauen und hat dafür sehr ambitionierte Pläne.



Kenny Jacobs, Chef der Marketing Abteilung bei Ryanair, hat viel vor mit der Airline, die in Deutschland vor allem für ihre Billigflüge und ihr schlechtes Image bekannt ist. Doch die irische Fluggesellschaft mit Hauptsitz in Dublin ist nach Lufthansa die zweitgrößte europäische Airline und will jetzt richtig ausbauen. Kenny Jacobs hat mit Ryanair.com etwas ganz besonderes vor: Es soll individueller auf Kundenwünsche eingestellt werden, einen Online-Reise-Shop anbieten und damit das "Amazon des Reisens" werden, so Jacobs.

Viel Geld für den Medienauftritt

Nach Ansicht des Marketingchefs von Ryanair ist die Fluggesellschaft bereits auf einem guten Weg dorthin. Bis vor kurzem verfügte sie nur über eine mickrige Internetseite und auch eine App war nicht vorhanden. Nach und nach investierte das Unternehmen in einen anständigen Internetauftritt, eine hochentwickelte App und zahlreiche Zusatzangebote wie Mietwagen, Hotels oder Events. Mit 515 Millionen Besuchern pro Jahr, so Jacobs, ist Ryanair mittlerweile die am häufigsten genutzte Internetseite einer Fluggesellschaft weltweit.

Doch das ist noch nicht alles. Ryanair soll noch mehr potentielle Kunden für sich gewinnen, weitere Leistungen anbieten, die über die eigenen Flüge hinausgehen, mit anderen Reiseveranstaltern zusammenarbeiten und irgendwann vielleicht sogar Kreuzfahrten verkaufen. Jacobs geht es in erster Linie darum, die bestehenden Webseitenbesucher zu halten, die Ursprungsidee von Ryanair als einer Fluggesellschaft beizubehalten - und vor allem: die Nr. 1 zu sein.

Schlechtes Image in Deutschland

Doch Ryanair ist nicht die einzige Fluggesellschaft mit diesem Vorhaben. Auch Easyjet oder Eurowings starten ähnliche Großprojekte und sind schon erfolgreich dabei. In Deutschland hat Ryanair außerdem nach wie vor das Image einer Billigairline, ist mit 7% Marktanteil vergleichsweise klein und muss sich noch immer gegen den deutschen Platzhirschen Lufthansa behaupten. Auch der Kundenservice, die Sicherheit, der Verbraucherschutz, der Klimaschutz und die mangelnde Gleichstellung bei Ryanair werden immer wieder heftig kritisiert.

Doch auch was das angeht, scheint Kenny Jacobs zuversichtlich: "Selbst wenn uns die Leute vielleicht nicht mögen, wissen sie, dass wir die günstigsten Preise anbieten", glaubt der Marketingchef. Auch über mögliche und starke Konkurrenz macht er sich keine Sorgen: "Es ist eine ambitionierte Vision – zugegeben. Und es wir sicher eine aufregende Reise, die uns dorthin führen wird. Das wird ganz sicher ein interessanter Kampf!" Was am Ende tatsächlich aus Ryanairs Projekt wird, bleibt abzuwarten.

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