Tanker-Krise: Iran schießt US-Drohne ab

Die Drohne des Typs "Global Hawk" sei in der Nähe des Bezirks Kuh-Mombarak in der Provinz Hormosgan in den Luftraum des Iran eingedrungen, berichtete die iranische Nachrichtenagentur IRNA nach Angaben der Revolutionsgarde. Der US-Sender FoxNews fügte hinzu, die Flugabwehrrakete sei über der viel befahrenen Meeresstraße Hormus auf die Drohne getroffen. Im Gegensatz dazu sagte der Sprecher des US-Zentralkommandos Bill Urban dem US-Sender NBC: "Keine US-Drohne war heute im iranischen Luftraum im Einsatz."



Diese Unklarheiten tragen nicht gerade zu einer Entspannung der Lage zwischen den beiden Staaten bei. Die USA stieg letztes Jahr aus dem Wiener Atomdeal aus und verhängte neue Sanktionen gegen den Iran. Der Iran hatte daraufhin gedroht, die Straße von Hormus zu blockieren, über welche zwei Drittel des weltweiten Ölbedarfs verschifft wird. Dazu kommt, das die USA den Iran hinter dem Angriff auf zwei Öltanker letzte Woche am Golf von Oman vermutet.

"Es besteht überhaupt kein Grund für einen Krieg"

Die Gefahr einer militärischen Konfrontation scheint stündlich zu wachsen, obwohl beide Seiten sie nicht suchen. "Es besteht überhaupt kein Grund für einen Krieg, denn amerikanische Unterstellungen gegen andere Länder sind eine weltweit bekannte Taktik der USA, um politischen Druck auszuüben", erklärte SNSC-Sekretär Ali Schamchani der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA. Er fügte hinzu, die USA würden eine Kapitulation des Iran erwirken wollen, das werde aber nicht passieren.

Wie geht es weiter?

Die EU haben ein großes Interesse daran, das Abkommen zu retten und womöglich auch noch weiter darauf aufzubauen - im Gegensatz zu den USA. Am 28. Juni soll ein Treffen der Mitglieder des internationalen Atomabkommens in Wien stattfinden. Dazu wollen Vertreter der Länder Deutschland, China, Frankreich, Großbritannien, Russland und Iran erscheinen.

Das iranische Ultimatum endet Anfang Juli und es wird befürchtet, dass - wenn in Wien keine diplomatische Lösung gefunden wird - auch der Iran aus dem Abkommen aussteigt. Für diesen Fall hat der Iran angekündigt, die Beschränkung der Urananreicherung aufzuheben und Uran höher anzureichern als die im Abkommen vereinbarte Obergrenze von 3,67 Prozent. Das würde das Ende des Wiener Abkommens bedeuten.