Maas und Lawrow streiten über Medienfreiheit

Aktualisiert

Eigentlich sollte es bei dem Treffen zwischen Heiko Mass und Sergej Lawrow um die Ukraine gehen, dann diskutierten die beiden jedoch hitzig über die Medienfreiheit in Russland - und in Deutschland.


Gesprächsgrundlage für den deutschen und den russischen Außenminister sollte der Konflikt Russlands mit der Ostukraine sein. Dann kamen die beiden jedoch auf das Thema Meinungsfreiheit und es wurde anschließend heftig diskutiert.

Deutscher Journalist in Russland verhaftet

Nachdem Heiko Maas die Verhaftung eines deutschen Journalisten in Russland scharf kritisiert hatte, entbrannte eine Debatte zwischen den beiden Politikern. Der Journalist des Auslandsrundfunks Deutsche Welle wurde während der letzten Demonstrationen gegen die russische Regierung festgenommen. Heiko Maas erklärte, dass er die Verhaftung absolut nicht nachvollziehen könne. Sergej Lawrow sieht die Sache allerdings ganz anders und konterte Maas umgehend.

Er erklärte, dass Mitarbeiter des Staatssenders Russia Today in Europa an ihrer Arbeit gehindert und zahlreiche russische Journalisten gar nicht erst zu Pressekonferenzen eingeladen würden. Lawrow fügte hinzu, dass westliche Medien zur Berichterstattung in Russland und den aktuellen Protesten in Moskau erschienen wären, ohne dass sie jemand daran gehindert hätte. Maas meldete Zweifel an Lawrows Darstellung an - mit dem Hinweis darauf, dass russische Medien schwerlich blockiert oder ausgegrenzt sein können, wo sie doch "überall rumstehen".

Zahlreiche Festnahmen bei Protesten

Russlands Außenministerium unterstellt dem Sender Deutsche Welle, dass er die verbotenen Demonstrationen in der russischen Hauptstadt unterstützen würde. Die Proteste richten sich gegen die Moskauer Regierung, die die Opposition bei den anstehenden Stadtratswahlen ausschließen will. Währenddessen wurden zahlreiche europäische Journalisten und regierungskritische Demonstranten verhaftet. Außerdem wurden mehrere Menschen verletzt, da die russische Polizei vehement gegen die Protestierenden vorgeht. "Das ist nicht realistisch - weder in der Gegenwart noch in der Zukunft - zu glauben, dass Deutschland oder deutsche Medien Einfluss nehmen wollen auf die innenpolitischen Entwicklungen oder sie sogar initiieren wollen", schloss Maas.

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