Razzia bei der Nazi-Gruppe "Combat 18"

Das Bundesinnenministerium - allen voran Horst Seehofer - geht gegen die rechtsextreme Gruppe "Combat 18" vor. Die Polizei untersuchte heute Morgen zahlreiche Unterkünfte in sechs deutschen Bundesländern.


Horst Seehofer (CSU) sprach ein Verbot der Neonazi-Gruppe "Combat 18" aus. Demnach sei die Gruppierung, die sich selbst "Kampfgruppe Adolf Hitler" nennt, mit dem Nationalsozialismus wesensverwandt und agiere verfassungswidrig. Die Polizei durchsuchte in Hessen, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mehrere Wohnungen.

Keine Unbekannten

Unter anderem nahmen die Beamten Stanley Röske, der Angaben zufolge mit dem mutmaßlichen Mörder Walter Lübckes in Kontakt stand, an seiner Arbeitsstätte fest. Im Jahre 2017 absolvierte er mit weiteren Combat-Mitgliedern in Tschechien ein Schusstraining und wurde von der Spezialeinheit GSG9 gefasst. Er musste eine Geldstrafe wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz zahlen. Auch Robin Schmiemann ist für die Polizei kein Unbekannter. Nachdem er 2007 während eines Supermarkt-Überfalls auf einen Tunesier schoss, musste er eine Haftstrafe verbüßen. In dieser Zeit unterhielt er Briefkontakt zur NSU-Terroristin Beate Zschäpe.

Combat 18

Die Neonazi-Gruppe wurde 1992 in Großbritannien gegründet. Die Zahl 18 weist auf den ersten und achten Buchstaben des Alphabets hin: A und H stehen für die Initialen Adolf Hitlers. Seit der Jahrtausendwende gilt die militante Gruppierung auch in Deutschland als rechtsextreme und höchst gewaltbereite Organisation. Europol warnte vor den Aktivitäten der Gruppe, die sich mittlerweile über mehrere Länder erstrecken. Bei den jüngsten Durchsuchungen wurden "waffenrechtlich relevante Gegenstände" gefunden und obendrein Laptops, diverse Datenträger, Propagandamittel und Mobiltelefone beschlagnahmt.

"Brüder schweigen"

Die rund 20 Mitglieder in Deutschland haben sich zu einer Neonazi-Gruppierung zusammengeschlossen und höchste Verschwiegenheit geschworen. Die Parole: Whatever it takes - was auch immer nötig ist.

Durch das vom Bundesministerium ausgesprochene Verbot, macht sich jeder strafbar, der das Logo - einen weißen Drachen mit Krallen - bzw. den Schriftzug der Gruppe trägt. Mit dem Verbot sei laut Seehofer eine entscheidende Botschaft verbunden: "Rechtsextremismus und Antisemitismus haben in unserer Gesellschaft keinen Platz."

Alle Informationen zusammengefasst im Video.