Das Coronavirus ist in Deutschland angekommen

Jetzt ist es passiert: Ein Mitarbeiter des deutschen Automobilzulieferers Webasto im Landkreis Starnberg in Oberbayern hat sich bei einer chinesischen Frau, die sich zu einer Fortbildung als Gast in seiner Firma befand, mit dem neuartigen Virus angesteckt. Der 33-Jährige befindet sich zur Behandlung im Münchner Klinikum Schwabing und wird aus Sicherheitsgründen von anderen Patienten isoliert. Weil der Mann gestern noch zur Arbeit gegangen war, überprüfen bayerische Behörden mehrere Personen aus dem beruflichen und privaten Umfeld des Infizierten.


Das Coronavirus war zuerst auf einem Markt der chinesischen Millionenstadt Wuhan aufgetreten. Es kann eine Lungenkrankheit auslösen, an der in China bereits über 100 Menschen gestorben sind. Der Fall in Bayern stellt die erste bekannte Übertragung des Virus' von Mensch zu Mensch in Europa dar. Der Patient befindet sich nach der Aussage von Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) in einem "guten" Zustand.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist der Ansicht, Deutschland sei "gut vorbereitet" auf das Coronavirus. Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts bestehe derzeit keine große Infektionsgefahr. Zwar sei mit einzelnen Ansteckungsfällen zu rechnen, doch nach jetzigem Stand sei nicht mit Infektionsketten zu rechnen, bei der Menschen das Virus aufeinander übertragen und auch medizinisches Personal von Ansteckung betroffen ist.

Während in Deutschland an der medizinischen Front vorerst noch vorsichtig Entwarnung gegeben werden kann, schlagen bei unseren nördlichen Nachbarn in Dänemark die Wellen der Empörung im Zusammenhang mit dem Coronavirus hoch. Was ist passiert?

Die Zeitung "Jyllands-Posten", die bereits im Jahr 2005 durch die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen für einen Aufschrei der Empörung in vielen muslimisch geprägten Ländern gesorgt hatte und in den Mittelpunkt einer Debatte um Meinungsfreiheit und Blasphemie geraten war, hat durch eine neue Zeichnung die chinesische Regierung gegen sich aufgebracht. Der chinesische Botschafter in Dänemark forderte die Redaktion zu einer offiziellen Entschuldigung bei der chinesischen Bevölkerung auf, die sich durch die Darstellung der chinesischen Staatsflagge, bei der die fünf goldenen Sterne durch stilisierte Coronaviren ersetzt wurden, in ihren Gefühlen verletzt fühle.