Proteste gegen neues Kohlekraftwerk

Im nördlichen Ruhrgebiet fanden mehrere Klimaproteste statt, nachdem ein neues Kohlekraftwerk ans Netz gegangen ist.


Bereits im Vorfeld fanden zahlreiche Proteste gegen statt, um die Politik vor der Inbetriebnahme von Datteln 4 zu stoppen. Unter den Demonstranten waren vor allem zahlreiche Mitglieder der Fridays for Future Bewegung, die mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer protestierten, aber auch Klimagruppen wie Greenpeace, Ende Gelände und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).

"Wir werden diesen Konflikt gewinnen"

Schon in der Nacht vor Inbetriebnahme wurde das Kraftwerk mit Schriftzügen wie "Klimakrise - Made in Germany" angestrahlt. Umweltaktivistin Luisa Neubauer hält das Kraftwerk für einen fatalen Schritt in Zeiten der Klimaerwärmung und ist für eine Abschaltung bis weit vor 2037. Die Studentin ist von ihrer Mission überzeugt: "Wir richten beste Grüße an die offensichtlich inkompetente Regierung. Wir werden dieses Kraftwerk verhindern, wir werden es zum Stillstand bringen, wir werden diesen Konflikt gewinnen," sagt die junge Frau in einem Interview.

Sogar Bergleute kamen zu den Protesten

Die Begründung der Bundesregierung für die Inbetriebnahme von Datteln 4 in Zeiten der Klimakrise ist einfach. Nachdem zahlreiche alte Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden, soll das neue Kraftwerk als Ausgleich dienen. Ökostromanbieter fürchten, dass der billige Strom aus Datteln 4 die umweltfreundlicheren Lösungen verdrängen könnte. Sogar mehrere Bergleute, die sich nicht fair behandelt fühlen, protestierten gegen das Kraftwerk. "Wir kritisieren, dass der Steinkohlebergbau in Deutschland eingestellt und den Arbeitern gekündigt wurde, nun aber Kohle aus dem Ausland importiert wird, um Datteln 4 zu betreiben", sagt ein Bergarbeiter.

Auch Greta Thunberg meldete sich zu Wort

Nach Angaben der Polizei in Recklinghausen waren insgesamt zehn verschiedene Klimagruppen zu den Protesten gemeldet. Sogar Klimaaktivistin und Initiatorin der Fridays for Future Bewegung Greta Thunberg meldete sich mit einem Twitter-Post. "Heute ist ein beschämender Tag für Europa, da wir ein brandneues Kohlekraftwerk eröffnen. Wir haben uns verpflichtet, den Weg zu ebnen, um eine Klimakatastrophe zu vermeiden - und doch ist dies das Signal, das wir an den Rest der Welt senden?", schrieb die junge Schwedin.

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