Corona-Krise: Diskussion um Lockdown-Konzept

Angesichts der weiter ansteigenden Infektionszahlen treffen sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer am Mittwoch erneut, um über das weitere Vorgehen in der Pandemie zu beraten. Dabei ist nach Informationen der "Bild" auch ein "Lockdown Light" im Gespräch.

In immer mehr Landkreisen und Gemeinden schießen die Corona-Zahlen weit über den kritischen Grenzbereich hinaus. Die Regierung zieht nun die Konsequenzen und will sich zu möglichst einheitlichen Vorgaben für für die betroffenen Gebiete einigen. Hier drei Lockdown-Konzepte, die aktuell in der Politik zur Debatte stehen:

Lockdown-Light

Der "Bild"-Zeitung zufolge, wird Kanzlerin Angela Merkel bei der Diskussion einen auch auf einen zeitlich begrenzten "Lockdown Light"eingehen, ein Lockdown-Konzept, welches nicht so strenge Regeln wie jenes aus dem Frühling umfasst. Demnach würden beispielsweise Kitas und Schulenl offen bleiben, ebenso wie - unter bestimmten Bedingungen – der Einzelhandel. Auch der Gang zur Arbeit wäre in den meisten Fällen nicht vom Lockdown beeinflusst, Gastronomie und Tourismusbranchen müssten sich jedoch wie beim ersten Lockdown auf massive Einschränkungen einstellen.

Stufenweiser Lockdown

Thüringen sowie die SPD-regierten Länder arbeiteten dagegen ein anderes Konzept für den Lockdown-Fall aus, welches dem "Spiegel" vorliegen soll. Auch dieser Plan sieht vor, dass Kitas und Schulen ihren Betrieb fortsetzen und Arbeitnehmer weiterhin ihrer Tätigkeit nachgehen.

Das öffentliche Leben jedoch soll schrittweise heruntergefahren werden. Bis zum 30. November wären dann in privaten Räumen nur Zusammenkünfte von Personen aus zwei verschiedenen Haushalten oder Personen aus einem Haushalt mit höchstens zwei Personen aus anderen Haushalten erlaubt. Dies gelte für Kinder und Erwachsene ab 13 Jahren. Für Feste mit besonderem Anlass oder Trauerfeiern würde eine Obergrenze von 15 Teilnehmern gelten.

Je nach Wirkung der Maßnahmen sieht das Konzept weitere Schritte zur Bekämpfung der Pandemie vor, z.B. die Schließung von kulturellen Einrichtungen, Sportstudios und Friseuren und stärkere Einschränkungen der Gastronomie.

"Wellenbrecher Shutdown"

Der Gesundheitsexperte der Sozialdemokraten Karl Lauterbach dagegen plädiert für schnelle und drastische Maßnahmen mit einem "Wellenbrecher"-Effekt. Bei diesem Konzept soll durch deutschlandweite Schließungen von Einrichtungen eine rasche Besserung der Lage erzielt werden. Die Schließungen würden allerdings nur für einen kurzen Zeitraum gelten. Offen blieben dann nur die wichtigsten Geschäfte, Schulen und Kitas.

Weitere Informationen zum stufenweisen Lockdown zeigt das Video.