Donald Trump gibt erstes Interview nach Niederlage

Der US-Präsident hat sein erstes Interview nach seiner Wahlniederlage gegeben. In einem fast einstündigen Gespräch reimte er sich absurde Theorien zu seinem Misserfolg zusammen.

President Trump Participates In Thanksgiving Video Teleconference With Military Members
President Trump Participates In Thanksgiving Video Teleconference With Military Members

Bislang konnte Donald Trump keinerlei Beweise für eine angebliche Manipulation der US-Wahlen vorlegen, die seiner Meinung nach für seine Wahlniederlage verantwortlich sein soll. Trotzdem behauptet er nach wie vor hartnäckig, dass er der eigentliche Sieger sei. Seine Anwälte scheiterten bereits in zahlreichen Fällen mit Klagen vor Gericht. In einigen Bundesstaaten gab es sogar von Trump veranlasste Neuauszählungen, die jedoch nichts am Wahlergebnis änderten. Im Gegenteil: In Wisconsin wurden die Stimmen erneut ausgezählt und Trump verlor sogar noch höher. Doch jetzt gab der US-Präsident sein erstes Interview nach Joe Bidens Sieg.

Angeblich haben Tote bei der Wahl mit abgestimmt

In einem fast einstündigen Telefoninterview mit dem Sender Foxs News wiederholte er seine Behauptungen vom Wahlbetrug und legte sich absurde Theorien zu einer angeblichen Wahlmanipulation zurecht. Die Wahl am 3. November sei "kompletter Betrug" und es sei wegen der Zunahme an Briefwahlen zu Manipulationen gekommen. Außerdem hätten wohl eigentlich tote Wähler bei der Wahl abstimmen können und er habe in entscheidenden Bundesstaaten "Tausende, Zehntausende Stimmen" mehr bekommen.Weiterhin weigert er sich auch, die Wahl seines demokratischen Konkurrenten Joe Biden anzuerkennen und bezeichnet die Medien als "Feinde des Volkes", die bei einem Wahlbetrug geholfen hätten.

Auch keine Chance beim Supreme Court

Jetzt hoffte er auf die Unterstützung durch den obersten Gerichtshof, den Supreme Court, doch auch der scheint sich für seine Anschuldigungen nicht zu interessieren. "Wir versuchen die Beweise einzureichen, doch die Richter erlauben es uns nicht", erklärte der Präsident. Bei der Vorlage von angeblichen Beweisen unterstützen ihn weder die Gerichte, noch das Justizministerium oder das FBI. Trump hatte sich ebenfalls bis vor kurzem geweigert, das Übergangsverfahren zur Präsidentschaft von Joe Biden einzuleiten, dann jedoch hatte die zuständige Behörde eingelenkt.

Mit großem Abstand verloren

Vergangenen Freitag räumte er außerdem ein, das Weiße Haus verlassen zu wollen, sollte Joe Biden und seine Vizepräsidentin Kamala Harris vom Wahlkollegium zum neuen Regierungsteam erwählt werden. Joe Biden hatte am 3. November mit einem klaren Auszählungsstand von 306 Wahlleuten gegen Trump gewonnen. Am 14. Dezember wird das so genannte Wahlkollegium den neuen Präsidenten und dessen Vize bestimmen. Das Wahlergebnis wird allerdings erst am 6. Januar 2021 bekanntgegeben. Biden wird dann am 20. Januar zum neuen Präsident vereidigt.