Alkoholverzicht bei Corona-Impfung

Immer mehr Menschen werden gegen das Coronavirus geimpft. In Deutschland sind es aktuell rund 17 Prozent. Nach dem schleppenden Anfang allemal ein Grund zum Feiern. Sollte hierbei aber lieber auf Alkohol verzichtet werden? Diese Abstinenzzeit empfehlen Experten.

Selective focus color image depicting a caucasian woman in her 30s wearing a protective surgical face mask and plastic surgical gloves  during the coronavirus (Covid-19) pandemic, in a bid to stop the spread of the virus. The woman is pushing her shopping cart inside a supermarket while shopping for wine and alcohol in the alcoholic drinks section of the store. Room for copy space.

Gegen Corona wird erst seit kurzer Zeit geimpft. Die wissenschaftliche Datenlage ist dementsprechend dünn. Erste Untersuchungen lassen aber vermuten, dass Alkohol, der direkt nach einer Impfung konsumiert wird, das Immunsystem negativ beeinflusst und die Symptome verschlimmert. Der Körper ist nach einer Impfung damit beschäftigt, das Immunsystem gegen das Virus aufzubauen. Wenn er nun auch noch Alkohol abbauen muss, kann die Doppelbelastung zu einer schlechteren Immunreaktion führen. Laut einer schwedischen Studie aus dem Jahre 2012 beeinflusste die Einnahme von Alkohol und Tabak die Wirkung einer Pneumokokken-Impfung. Andere Studien zeigen, dass jeder Impfstoff individuell reagiert. Beispielsweise senkt Alkoholeinfluss die Wirkung von Injektionen gegen Hepatitis A und B nicht.

Das raten Experten

Anna Popowa, Ärztin und Leiterin der russischen Aufsichtsbehörde für Konsumenten- und Gesundheitsschutz, empfahl bei der Zulassung des Vakzins Sputnik V eine Alkohol-Abstinenz von 42 Tagen. Kurze Zeit später gab Alexander Ginzburg, der Chef des Gamaleja-Instituts, Entwarnung. So handle es sich um kein vollständiges Alkoholverbot, sondern um eine Empfehlung. Doch auch die wurde revidiert: Drei Tage nach der Impfung solle auf Wodka, Bier und co. verzichtet werden, um das Immunsystem nicht zusätzlich zu belasten. Der Grund: Die weißen Blutkörperchen, die essentiell bei der Virenabwehr beteiligt sind, seien bei Alkoholeinnahme um bis zu 50 Prozent reduziert. Oder anders formuliert: Antikörper können sich schlechter ausbilden. Bei älteren und vorerkrankten Menschen kann die verminderte Leistung unter Umständen zu schweren Nebenwirkungen führen.

Wenn auch einige Mediziner ein Glas Rotwein am Tag der Impfung nicht gänzlich verbieten, empfiehlt der Großteil, ein paar Tage auf das Feierabendbier zu verzichten. Je fitter der Körper nach der Corona-Impfung, desto schneller klingen auch etwaige Symptome wieder ab.

Insbesondere für AlkoholikerInnen gilt: Unbedingt Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin halten.