Änderungen beim Online-Shopping: Zalando führt Mindestbestellwert ein

Kostenloser Versand auch bei kleinsten Bestellbeträgen und kostenloser Rückversand: Bei vielen Online-Händlern war Shopping - einschließlich Rückgabe - praktisch und günstig. Das ändert sich nun bei vielen Versandriesen. Als neuester hat Zalando nun einen Mindestbestellwert eingeführt.

Nach Herzenslust bestellen, und das stets bei kostenlosem Versand? Das hat bei Zalando jetzt ein Ende (Bild: Michele Tantussi/Getty Images)
Nach Herzenslust bestellen, und das stets bei kostenlosem Versand? Das hat bei Zalando jetzt ein Ende (Bild: Michele Tantussi/Getty Images) (Michele Tantussi via Getty Images)

Schon im Mai war bekannt geworden, dass die Online-Shops von Zara und Uniqlo keinen kostenlosten Rückversand mehr anbieten. "Die Kosten der Rücksendung betragen 1,95 Euro je Paket und werden vor der Rückerstattung unmittelbar von dem an Sie zu erstattenden Betrag abgezogen", heißt es auf der Website von Zara. Uniqlo verlangt sogar 2,95 Euro für jede Rücksendung.

Auch der Versandriese Zalando hatte bereits Änderungen in seinem Angebot angekündigt. Wie die aussehen, steht jetzt fest: Der Online-Shop führt einen Mindestbestellwert sein.

Gratis-Versand erst ab 24,90 Euro Bestellwert

"Unsere Standardlieferung ist kostenlos, solange du den Mindestbestellwert von 24,90 Euro erreichst. Ansonsten beträgt die Standardliefergebühr 4,90 Euro", heißt es neuerdings auf der Zalando-Website. Vorbei die Zeiten, in denen man nach Herzenslust shoppen und zurückschicken konnte - ungeachtet des Bestellwerts.

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Wer seine komplette Bestellung wieder zurückschickt, erhält die Lieferkosten wieder erstattet, wie Zalando weiter mitteilt. Ganz neu ist die Regelung indes nicht. In anderen Ländern Europas verlangt Zalando längst Liefergebühren. Nun ziehen weitere Staaten nach - darunter auch Deutschland.

Das Online-Shopping verändert sich - der Umwelt zuliebe

Ob andere Online-Händler es Zara, Uniqlo und Zalando gleichtun werden, bleibt abzuwarten. Aufgrund steigender Kosten für Transport und Verpackung seien Online-Shops jedoch beinahe gezwungen, ihre Versand-Strategie zu ändern, wie ein Sprecher des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel der Süddeutschen Zeitung sagte.

Und auch aus Sicht des Umweltschutzes machen Änderungen im Online-Shopping durchaus Sinn. Die Retouren-Quote in Deutschland beträgt rund 75 Prozent. Das ist mehr als in jedem anderen europäischen Land.

Dem Spiegel zufolge sind einzig und allein für die Rücksendung von im Internet bestellter Ware pro Jahr 315 Millionen Pakete in Deutschland unterwegs - ein Großteil davon ist Kleidung. Fast jedes zweite Teil wird dabei zurückgeschickt. Wenn Kunden aufgrund von verschärften Versandbedingungen weniger Ware zurückschicken, wird Verpackungsmaterial und Kohlendioxid gespart.

Video: Online-Shopping: Braucht man bei einer Retoure die Originalverpackung?