Ausgestopftes Kalb im Laden: Edeka verärgert Kunden

Eine Edeka-Filiale im Berliner Vorort Hennigsdorf hat die Gemüter erhitzt: Ausgerechnet zum Start des "Veganuary" wurde dort ein ausgestopftes Kalb ausgestellt.

Eine Edeka-Filiale hat sich Ärger eingehandelt (Symbolbild: Getty Images)
Eine Edeka-Filiale hat sich Ärger eingehandelt (Symbolbild: Getty Images) (artorn via Getty Images)

Um den Neujahrsvorsatz, sich fleischlos oder zumindest gesünder zu ernähren, zumindest einen Monat lang durchzuhalten, wurde der "Veganuary" ausgerufen. Jedes Jahr verzichten unter diesem Motto viele Menschen einen Monat lang auf tierische Produkte auf dem Speiseplan. Auch die Supermarkt-Kette Edeka wirbt zu diesem Anlass auf seiner Website mit seinem Angebot an veganen Produkten.

Im starken Kontrast dazu steht eine Aktion einer Filiale im Berliner Vorort Henningsdorf. Mitten im Laden wurde dort ein echtes, ausgestopftes Kalb aufgestellt, umringt von Kisten voller Leberwurst. Selbst einen Namen hatten sich die Mitarbeiter für das tote Tier ausgedacht: Um seinen Hals hing ein Schild mit der Aufschrift "Anton".

Heftige Kritik auf Social Media - aber auch Gegenstimmen

Die empörten Reaktionen auf Social Media ließen nicht lange auf sich warten. "Und wenn man glaubt, man habe schon alles an Geschmacklosigkeit in Sachen Tierausbeutung gesehen, kommt der #Edeka Henningsdorf und platziert den ausgestopften Körper eines Opfers der Tierausbeutungsindustrie mitten zwischen Leberwurstgläser", heißt es auf Twitter unter anderem.

"Also das hätte ich sogar zu den Zeiten grässlich gefunden, als ich noch selber Fleisch gegessen hab", heißt es in einem weiteren Tweet. Ein anderer Nutzer gab an, auf so etwas in einem Naturkundemuseum gefasst zu sein, nicht jedoch in einer Supermarkt-Filiale.

Doch es finden sich auch Stimmen, die sich an dem ausgestopften Kalb nicht stören und sogar Positives an der Edeka-Aktion erkennen können. "Viele Menschen haben nicht vor Augen, wo das Fleisch her kommt. Schon gar nicht das in der Leberwurst. Zu sehen, wer dafür sterben muss, macht vielleicht nachdenklich", argumentiert ein Nutzer.

So reagiert Edeka auf die Kritik

Obwohl sich die Kunden wie so oft auf Social Media nicht einig sind, hat Edeka auf die Kritik reagiert und das tote Kalb mittlerweile aus der entsprechenden Filiale entfernt. Gerechnet hat das Unternehmen mit dem Gegenwind jedoch offenbar nicht. "Bei dem Rindermodell handelt es sich um ein Ausstellungsstück eines regionalen landwirtschaftlichen Betriebs (mit freilaufenden Rindern) aus Brandenburg, mit dem im Rahmen einer Aktion auf die Produkte des Lieferanten hingewiesen werden sollte. Bisher wurde das von unseren Kunden durchaus positiv aufgenommen", zitiert RTL News eine Edeka-Sprecherin.

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