Brasilianische Mutation hierzulande auf dem Vormarsch

Nach der britischen und südafrikanischen Mutation breitet sich nun auch die brasilianische Variante in Deutschland aus. Bei immer mehr Corona-Infizierten wird die Mutante festgestellt.

Female doctor in protective suit taking sample for swab test of senior man. Medical professional is examining elderly patient during COVID-19 crisis. They are in hospital.
Female doctor in protective suit taking sample for swab test of senior man. Medical professional is examining elderly patient during COVID-19 crisis. They are in hospital. (Morsa Images via Getty Images)

Der Anteil der britischen Virusmutation, die seit geraumer Zeit weltweit grassiert, steigt hierzulande immer mehr an. Nun ist auch die brasilianische Virus-Mutation auf dem Vormarsch. Das Gefährliche an der Sache: Mediziner vermuten, dass die derzeit zur Verfügung stehenden Impfstoffe gegen die Mutation nicht ausreichend wirken.

Die Gefahren der Variante

Die brasilianische Mutation P.1. ist aus mehreren Gründen gefährlicher als der ursprüngliche Erreger: Zum einen ist die Variante ansteckender als die bisher bekannten. Zum anderen können Covid-19-Patienten nach einer überstandenen Infektion in kurzer Zeit erneut erkranken. Obendrein sollen zugelassene Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 bei dieser Virus-Variante weniger effektiv gegen die Erkrankung wirken.

Infizierte in Dortmund und Halle

Bisher sind in Deutschland nur wenige Fälle der brasilianische Virus-Mutation bekannt. In Halle an der Saale ist bei einem Patienten, bei dem routinemäßig ein PCR-Test vorgenommen wurde, die neuartige Varianz nachgewiesen worden. Da die Infektionszahlen in Halle rapide ansteigen und die Betten auf den Intensivstationen belegt sind, wurden geplante Operationen bis auf Weiteres verschoben.

Nicht nur in Sachsen-Anhalt, sondern auch in Nordrhein-Westfalen hat die Virusart Krankheitsfälle verursacht. Am Montag meldete die Stadt Dortmund den ersten Fall. Informationen über Krankheitsverlauf und -schwere sind bislang nicht bekannt.

Das RKI warnt

Die Mutante wurde erstmals im November 2020 in der brasilianischen Stadt Manaus diagnostiziert und hat sich daraufhin erst in angrenzenden Ländern, dann weltweit verbreitet. Ende Januar hat sie nun auch Deutschland erreicht. das Robert-Koch-Institut spricht aktuell von Einzelnachweisen. Da die Virusart aber hoch ansteckend zu sein scheint, warnt das RKI vor einem baldigen Anstieg der Infektionen.

Allgemein soll die brasilianische Mutante der südafrikanischen ähneln. Der gravierende Unterschied: Gegenüber dem Ursprungsvirus weist die brasilianische Variante mehrere Mutationen auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass die zugelassenen Impfungen effizient gegen schwere Krankheitsverlaufe wirken, sinkt somit.