Corona-Patient nach 129 Tagen auf Intensivstation entlassen

Ein 42-jähriger Patient aus München wurde nach 129 Tagen auf der Intensivstation entlassen. Die Ärzte gaben ihm kaum eine Überlebenschance, doch der Mann überlebte, wie durch ein Wunder.

Ein Patient auf einer Corona-Intensivstation, Symbolbild.
Ein Patient auf einer Corona-Intensivstation, Symbolbild. (Westend61 via Getty Images)

Er ist wahrscheinlich einer der Patienten, die am längsten auf einer deutschen Corona-Intensivstation verbrachten. Die meiste Zeit davon konnte er nur mithilfe von künstlicher Beatmung überleben. Jetzt ist der 42-jährige Münchner nach einer schweren Covid-Infektion entlassen worden, das teilte das Klinikum Bogenhausen nun mit.

Die Ärzte waren kurz davor aufzugeben

Als der Mann eingeliefert wurde, gaben ihm die behandelnden Ärzte kaum eine Chance auf Überleben. Er musste umgehend an eine so genannte Ecmo-Maschine angeschlossen werden, ein Gerät, das als künstliche Lunge fungiert. So soll die vom Coronavirus angegriffene Lunge entlastet werden. Bei dem 42 Jahren alten Mann schien die Therapie doch zunächst überhaupt nicht anzuschlagen. Normalerweise wäre das der Moment, an dem die Ärzte die künstliche Beatmung einstellen. Doch nicht Markus Engel, der Oberarzt in Bogenhausen. „Ich wollte diesem jungen Mann nicht sagen, dass wir ihn aufgeben“, so der Arzt.

So konnte der Mann überleben

Trotz der schwerwiegenden Diagnose und der nahezu vollständig zerstörten Lunge des Patienten, gaben die Intensivmediziner nicht auf. Insgesamt 71 Tage musste der Mann an der Ecmo angeschlossen bleiben. Dabei zeigte sich, dass sich seine Lunge ganz langsam aber stetig wieder erholte. Am 70. Tag seiner Behandlung durfte er sogar in seinem Krankenhausbett ins Freie geschoben werden und dort ein Eis essen. Von den schlimmen Symptomen hat sich der Patient nun nahezu vollständig erholt und konnte inzwischen entlassen werden.