Dauerhafte Erektionsstörungen durch Corona-Infektion?

Chef-Androloge Michael Zitzmann der Universitätsklinik Münster warnt davor, dass eine Infektion mit dem Coronavirus die fragilen Gefäße im Penis schädigen könnte. Dies könnte zu Erektionsstörungen führen. Ob dies auch eine Impotenz begünstigt, ist noch unklar.

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Die Gerüchte, dass die Impfung gegen das Coronavirus zu Unfruchtbarkeit führen könnte, hört man immer öfter - obwohl es keine wissenschaftliche Basis dazu gibt. Ein Oberarzt aus Münster warnt jedoch vor Potenz- und Fruchtbarkeitsstörungen im Zuge einer Coronavirus-Infektion. Der FAZ gegenüber erklärte Zitzmann, dass es sein könnte, dass "das Coronavirus die fragilen Gefäße im Penis so schädigt, sodass das Endothel nicht mehr funktioniert und die Erektion nicht mehr klappt". Das Endtohel ist die Zellschicht, die die Blutgefäße umgibt. Bei einer Erektion erweitern sich diese im Normalfall.

Penis-Prothese nach Covid-19

Urologen in den USA stellten bei Covid-19-Erkrankten ebenfalls ein nicht intaktes Endothel fest. Auch Virenpartikel seien im Penisgewebe festgestellt worden. Aufgrund der schwerwiegenden Erektionsstörungen erhielten die Patienten eine Penisprothese. Aber nicht nur der Penis, sondern auch die Hoden können durch Coronaviren Schaden nehmen. Genauer gesagt, kann das Virus die Leydig-Zellen beeinträchtigen, sodass diese die Testosteronproduktion herabstufen. Daher sollten Patienten, die an Covid-19 erkrankt waren und nun an Erektionsstörungen leiden, ihren Testosteronspiegel überprüfen lassen.