Ermittlungen gegen Vorstand des FC Bayern

Wie zuerst das Magazin Sport Inside des WDR berichtete, wird gegen aktive und ehemalige Mitglieder des FC-Bayern-Vorstandes ermittelt. Es geht dabei um den Verdacht auf Verstöße gegen das Mindestlohngesetz.

Aktuell richten sich die Ermittlungen auch gegen Vorstandschef Oliver Kahn (Photo by S. Mellar/FC Bayern via Getty Images)
Aktuell richten sich die Ermittlungen auch gegen Vorstandschef Oliver Kahn (Photo by S. Mellar/FC Bayern via Getty Images) (S. Mellar via Getty Images)

Noch ist unklar, was an den Vorwürfen dran ist: Mehrere Jugendtrainer am Nachwuchszentrum des FC Bayern haben gegenüber Sport Inside teils von unbezahlten Überstunden und auf Anweisung gefälschte Stundenbücher. Im Wortlaut liegt der Verdacht auf "nicht richtiges Führen von Stundenaufzeichnungen" sowie "Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt" vor. Dem bekannten Fußballverein wird außerdem vorgeworfen, falsche Angaben gegenüber der Sozialversicherung getätigt zu haben. Die Staatsanwaltschaft München beauftragte das Hauptzollamt München mit den Ermittlungen. Erste Zeugen sollen voraussichtlich in der zweiten Januarhälfte 2022 befragt werden.

Erstmal Kahn und Co. im Visier

Das Verfahren richtet sich vorerst gegen den Chef des Vorstands Oliver Kahn, dessen Stellvertretung Jan-Christian Dreesen, den Marketingleiter Andreas Jung, Sportvorstand Hasan Salihamidžić sowie die Ex-Vorstandsmitglieder Jörg Wackler und Karl-Heinz Rummenigge. Laut dem Hauptzollamt München ist es gängige Praxis, dass bei einer Aktiengesellschaft wie dem FC Bayern München zunächst gegen den Vorstand ermittelt wird. Wer wie viel wusste und wer letztlich als Verantwortlicher gelten wird, ist noch nicht geklärt. Der FC Bayern schweigt indessen eisern zu den Vorwürfen.