Essbar oder nicht? Was es mit der weiße Schnur in Eiern auf sich hat

Wer schon mal ein Ei aufgeschlagen hat, kennt das Phänomen: Zwischen Eigelb und Eiweiß ist eine weiße, klebrige Schnur zu sehen – wir erklären, was es damit auf sich hat.

Hagelschnur: Ist der weiße Faden im Ei wirklich essbar? (Bild: Getty Images)
Hagelschnur: Ist der weiße Faden im Ei wirklich essbar? (Bild: Getty Images) (TomekD76 via Getty Images)

Der dicke weiße Faden im Eiweiß nennt sich Hagelschnur oder Chalaza und ist – entgegen vieler Vermutungen – keine Nabelschnur. Die "Sicherheitsleine" ist an beiden Enden des Eies mit der inneren Schalenhaut verbunden und ihre Hauptaufgabe besteht darin, das Eigelb im unteren, bauchigeren Teil des Eies zu halten, wie kleine Anker. Sollte ein Küken im Ei heranwachsen, ist es so vor Erschütterungen geschützt.

Weißer Faden, roter Punkt – kann ich das Ei noch essen?

Die Hagelschnur, eine spezielle Form von Protein, fällt am ehesten beim Trennen von Eiweiß und Eigelb auf – und kann diese Aufgabe manchmal etwas herausfordernd machen. Übrigens ist sie ein Zeichen dafür, dass das Ei sehr frisch ist – je älter ein Ei, desto mehr hat sich der Faden aufgelöst. Die Schnur kann also bedenkenlos mitgegessen werden.

Auch ein roter Punkt, der in manchen Eierdottern zu sehen ist, ist vollkommen normal: Der sogenannte Hahnentritt taucht vorwiegend bei Eiern auf, die von etwas älteren Hühnern gelegt wurden. Ursache sind kleine Gewebeteile des Darms, die bei der Produktion im Ei eingeschlossen werden.

Weitere spannende Fakten rund ums Hühnerei

Wer am liebsten gekochte Eier isst, sollte nach dem Kauf übrigens ein paar Tage warten, denn: Ganz frische Eier lassen sich sehr schlecht schälen, da noch nicht ausreichend Luft zwischen Schale und Schalenmembran kommen konnte. Tatsächlich ist die Eischale nämlich luftdurchlässig, sie besitzt rund 10.000 Poren.

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Die Eierschale, die zu 90 Prozent aus Kalk besteht und nur 0,3 bis 0,4 Millimeter dick ist, ist ein echtes physikalisches Meisterwerk, hält sie – auf den Punkt belastet – doch bis zu sieben Kilogramm Druck aus; verteilt sich der Druck auf die komplette Oberfläche, sind es sogar bis zu 25 Kilogramm.

Die Farbe der Eierschale hängt übrigens nicht, wie oftmals zu lesen ist, vom Futter des Huhns, sondern ausschließlich von der Rasse des Tieres ab, sie ist also genetisch vorbestimmt. Neben klassischem Weiß und Braun variiert die Farbpalette der Hühnereier zwischen Grüntönen, Schokobraun sowie Gelb- und Rosétönen.

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