Flutkatastrophe: Ermittlungen gegen Landrat von Ahrweiler

Gegen Jürgen Pföhler (CDU), den Landrat von Ahrweiler, laufen seit Mitte der Woche Ermittlungen. Im Raum steht der Verdacht, dass er als Leiter des Krisenstabes für die Flutkatastrophe im Kreis wichtige Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung nicht rechtzeitig veranlasste.

Die Aufräumarbeiten nach der verheerenden Flut dauern an (Photo by Thomas Lohnes/Getty Images)
Die Aufräumarbeiten nach der verheerenden Flut dauern an.(Photo by Thomas Lohnes/Getty Images) (Thomas Lohnes via Getty Images)

Einer der Landkreise, die nach der Flutkatastrophe im Juli Tote und vermisste zu beklagen hat, ist Ahrweiler (Rheinland-Pfalz). Der Staatsanwaltschaft Koblenz zufolge, hätten die Menschen dort besser geschützt werden können, wenn die Leitung des Krisenstabes rechtzeitig die richtigen Maßnahmen ergriffen hätte. Diese Position fiel überwiegend Landrat Pföhler zu. Ein weiteres Mitglied des Krisenstabes ist ebenfalls Gegenstand des Verfahrens, da es die Führung für einen kurzen Zeitraum übernommen haben soll.

Zu spät gehandelt?

Ersten Ermittlungen zufolge hätten am Mittwochabend des 14. Juli spätestens um 20:30 Gefahrenwarnungen und Evakuierungsmaßnahmen für die Gebiete, welche bald Opfer des Hochwassers werden sollten, durch die Leitung des Krisenstabes eingeleitet werden müssen. Da dies laut Oberstaatsanwalt Harald Kruse "offenbar nicht, nicht in der gebotenen Deutlichkeit oder nur verspätet" geschah, sieht sich Pföhler nun mit Ermittlungen wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung und fahrlässige Tötung durch Unterlassen konfrontiert.