Forscher entdecken neuen Dinosaurier

Sie sind seit Millionen von Jahren ausgestorben, dennoch faszinieren Dinosaurier die Menschen auch heute noch. Nun hat ein internationales Forscherteam in Rumänien eine bislang unbekannte Dinosaurier-Art entdeckt und nach seinem Fundort benannt: Transylvanosaurus platycephalus.

Diese Illustration zeigt einen Transylvanosaurus (vorne rechts), sowie Schildkröten, Krokodile, riesige Flugsaurier und andere Zwerg-Dinosaurier, die in Transsylvanien in der Kreidezeit gelebt haben sollen (Bild: Uni Tübingen)
Diese Illustration zeigt einen Transylvanosaurus (vorne rechts), sowie Schildkröten, Krokodile, riesige Flugsaurier und andere Zwerg-Dinosaurier, die in Transsylvanien in der Kreidezeit gelebt haben sollen (Bild: Uni Tübingen/Peter Nickolaus) (Uni Tübingen)

Transylvanosaurus platycephalus – klingt ein wenig nach Dracula. Gemeint ist allerdings eine bisher noch unentdeckte Dinosaurierart, die im Westen Rumäniens in der Region Transsylvanien gefunden wurde. Wie der Paläontologe Felix Augustin von der Universität Tübingen berichtete, soll der Dinosaurier vor etwa 70 Millionen Jahren in einem damals tropischen Archipel im Hațeg-Becken gelebt haben, auf dessen Inseln unter anderem Zwergdinosaurier lebten.

"Breitköpfiges Reptil aus Transsylvanien"

Der Fund wurde nun von der Fachzeitschrift "Journal of Vertebrate Paleontology" veröffentlicht. An der Studie waren neben Augustin Wissenschaftler der Universität Bukarest und der Universität Zürich beteiligt. Übersetzt bedeutet Transylvanosaurus platycephalus "breitköpfiges Reptil aus Transsylvanien“. Mit den riesigen Dinos aus "Jurassic Park" hat der neue entdeckte Pflanzenfresser allerdings kaum etwas gemein. Er war ungefähr zwei Meter lang, ging auf zwei Beinen und erreichte wie andere Dinosaurier in Transsylvanien eine geringe Körpergröße, die ihm den Beinamen "Zwergsaurier" einbrachte.

Der Dinosaurier gehörte zur Gruppe der sogenannten Rhabdodontiden. Seine Schädelknochen geben den Forschern Einblicke in die Fauna kurz vor dem Aussterben der Dinosauriere vor 66 Millionen Jahren. "Vermutlich führte ein begrenztes Nahrungsangebot im damaligen Europa zu einer angepassten Statur“, sagte Augustin.

(Bild: Dylan Bastiaans)
(Bild: Dylan Bastiaans) (Dylan Bastiaans)

Fund überrascht Forscher

In der Kreidezeit, die vor 145 Millionen Jahren begann und vor 66 Millionen Jahren endete, war Europa ein tropischer Archipel. Auf einer der vielen Inseln soll der Transylvanosaurus platycephalus laut den Forschern gemeinsam mit anderen Zwergdinosauriern, Krokodilen, Schildkröten und riesigen Flugsauriern gelebt haben. "Mit jeder neu entdeckten Art löst sich die weit verbreitete Annahme weiter auf, die Fauna in der Kreidezeit in Europa sei artenarm gewesen“, erklärt Augustin. Die Überreste des Dinosauriers wurden in der kleinen Stadt Pui entdeckt. "Die nächsten Verwandten des Transylvanosaurus platycephalus lebten im heutigen Frankreich". Deshalb sei der Fund für das Forschungsteam eine große Überraschung gewesen, erklärte der Tübinger Paläontologe.

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Doch wie war der Transylvanosaurus auf die "Insel der Zwergsaurier“ im heutigen Transsylvanien gekommen? "Wir haben momentan zu wenige Fundstücke, um diese Fragen zu beantworten“, so Augustin. Nur wenige Knochen sollen dem Team für die taxonomische Einordnung vorgelegen haben. Keines der Fundstücke soll dabei länger als zwölf Zentimeter gewesen sein. "Auf den Innenseiten der Stirnknochen waren sogar noch die Konturen des Gehirns von Transylvanosaurus zu erkennen“, ergänzt Dylan Bastiaans von der Universität Zürich.

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