Gibt es im Supermarkt bald keinen Senf mehr?

Krisen und Kriege haben einen großen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen. Werden entscheidende Rohstoffe knapp, bekommen Verbraucher dies auch im Supermarkt zu spüren. Nach der Ölkrise droht uns die Senfkrise.

Senf könnte im Supermarkt bald eine Mangelware sein. (Bild: Getty)
Senf könnte im Supermarkt bald eine Mangelware sein. (Bild: Getty) (Zoonar RF via Getty Images)

Nach der Krise ist leider vor der Krise. Anfang des Jahres 2022 war plötzlich im Supermarkt das Speiseöl knapp. Der Krieg in der Ukraine war ein Grund für den Produktions- und Lieferengpass bei Raps- und Sonnenblumenöl. Supermärkte sahen sich teilweise gezwungen, Öl nur noch in beschränkten Mengen an die Kunden zu verkaufen – wenn es überhaupt noch Öl gab.

Knappheit im Supermarkt? Dieses Phänomen war hierzulande eigentlich unbekannt, doch die Pandemie zeigte, dass auch in Deutschland Dinge ausgehen können. Die Klopapier-Knappheit war dafür ein Beispiel. Nun droht ein ähnliches Szenario.

Gibt es bald keinen Senf mehr?

Schon bald könnte ein anderes Produkt im Supermarkt vielleicht nicht mehr im Regal stehen. Der Senf wird knapp. Laut einem Bericht von Watson stieg der Preis für Senf in den vergangenen Wochen teilweise drastisch. Ein Glas kostete im Supermarkt teilweise dreimal mehr. Der Grund für den Preisanstieg ist ein ähnlicher wie bei der Ölkrise zum Jahresanfang: Rohstoffknappheit.

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Der Auslöser für die Senfkrise ist der Umstand, dass Senfsaat, die Hauptzutat für Senf, auf dem Weltmarkt knapp wird. Laut einem Bericht der Welt stammen rund 80 Prozent der in Deutschland importierten Senfsaaten aus Russland und der Ukraine. Angesichts des Krieges sorgt das für eine angespannte Lage auf dem Markt.

Rekordpreise für Senfrohstoff

Für größere Senfhersteller ist das laut der Lebensmittel Zeitung weniger problematisch, da diese meist langfristige Verträge mit Zulieferern geschlossen haben. Dagegen könnte sich die Lage für kleinere Betriebe weiter anspannen.

Ein solcher Betrieb, der die Senfsaatkrise zu spüren bekommt, ist der Regensburger Senfhersteller Händlmaier. Dort kauft man die Rohware nun aus Kanada, berichtet der Bayerische Rundfunk. Das kostet allerdings viel. Die Preise für die Senfkörner sind laut dem Bericht die höchsten, die das Unternehmen je für Rohware bezahlt hat.

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Da ein Import aus Kanada langfristig wegen der hohen Kosten keine Lösung ist, fährt die Firma die Produktion herunter. Bis August 2023 will Händlmaier noch lieferfähig bleiben, schreibt der BR. Wie es dann mit dem Senf weitergeht, ist noch offen.

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