Hagel der Kritik: Luisa Neubauer gegen Armin Laschet

Dass die Bewegung Fridays for Future mit der gegenwärtigen Klimapolitik der Regierung nicht einverstanden ist, dürfte inzwischen bekannt sein. Selten flimmerten jedoch so schwerwiegende Vorwürfe über die Bildschirme der Deutschten wie in der letzten Sendung der Talkshow "Anne Will".

Zu Gast waren am vergangenen Sonntag unter anderem die Klimaaktivistin Luisa Neubauer von Fridays for Future und CDU-Vorsitzender Armin Laschet. Neubauer ging mit Laschet und der Unionspolitik hart ins Gericht. So seien die neuen Vorschläge der Regierung, nachdem das Verfassungsgericht das ursprünglich verabschiedete Klimaschutzgesetz als in Teilen verfassungswidrig beurteilt hatte, noch immer nicht genug, um die Verpflichtungen Deutschlands im Rahmen des Pariser Klimaabkommens zu erfüllen.

"Ambitiösere Ziele" reichen Neubauer nicht

Während Laschet offenbar versuchte, mit der jungen Aktivistin auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, bombardierte Neubauer den CDU-Politiker mit Vorwürfen. Als Laschet ihr zustimmte, dass die Ziele "ambitiöser" werden müssen, erwiderte sie: "Gemessen woran? An Verfehlungen aus der Vergangenheit? Das funktioniert nicht." Weiter sagte die 25-Jährige, dass die bisherigen Maßnahmen eine "fatale und kindische Missinterpretation des Pariser Abkommens" seien. Die Moderatorin Anne Will musste mehrfach eingreifen, weil Neubauer Laschet teilweise kaum zu Wort kommen ließ.

Hans-Georg-Maaßen und antisemitische Inhalte?

Auch die Aufstellung von Hans-Georg Maaßen als Direktkandidat für den Bundestag seitens der CDU in Südthüringen war in der Sendung ein Thema. Neubauer warf Laschet in diesem Zusammenhang vor, "rassistische, antisemitische, identitäre und übrigens auch wissenschaftsleugnerische Inhalte, verkörpert durch Hans-Georg Maaßen" zu legitimieren, da er sich als als CDU-Chef nicht klar genug von Maaßen distanziere.

Der umstrittene Ex-Verfassungsschutzpräsident Maaßen war in der Vergangenheit wiederholt durch Äußerungen aufgefallen, in denen er ein Vokabular nutzte, dass auch in rechtsextremen Kreisen Anwendung findet. Laschet ließ sich keine eindeutige Stellungnahme zu Maaßen entlocken und argumentierte, dass die Wähler in Süddthüringen entscheiden würden, wer sie im Bundestag vertreten wird und seine Meinung dabei keine Rolle spiele. Dass Maaßen antisemitische Inhalte verbreitet habe wies er zurück, laut Laschet wäre Maaßen aus der CDU ausgeschlossen worden, wenn diese Behauptung beweisbar wäre.

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