Auch Haustiere können trauern - Das kann man tun

Nicht nur Menschen, sondern auch Hunde und Katzen können um ein verstorbenes Haustier trauern. So erkennt man die Symptome und hilft den Tieren.

Auch Hunde können um einen verstorbenen Gefährten trauern (Symbolbild: Getty Images)
Auch Hunde können um einen verstorbenen Gefährten trauern (Symbolbild: Getty Images) (Petra Richli via Getty Images)

Wenn ein Hund oder eine Katze stirbt, trauern nicht nur bei Frauchen und Herrchen. Auch überlebende Tiere, die mit im Haushalt leben, können den verstorbenen Gefährten vermissen. Das legen Forschungen nahe. Zudem reagieren sie auf die Gefühle der Menschen, die um ihren tierischen Freund trauern.

Ob sie auch um ihre menschlichen Genossen trauen, ist umstritten. Laut der Verhaltensforscherin Andrea Y.Tu liegt dies aber nahe. Die Tiere bemerken jedenfalls veränderte Routinen in ihrem Umfeld und realisieren, dass ihre menschliche Bezugsperson nicht mehr da ist.

So reagieren Hunde und Katzen auf Tod eines Haustieres

Laut einer Studie verhalten sich 78 Prozent der Katzen und 74 der Hunde nach dem Tod eines Artgenossen im Haushalt anders als zuvor. 60 Prozent der Hunde und 63 Prozent der Katzen reagieren mit einem veränderten territorialen Verhalten.

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Beide untersuchten Tierarten fordern mehr Aufmerksamkeit von ihrem Besitzer. Außerdem suchen sie vermehrt den Lieblingsplatz des Verstorbenen auf. Vor allem Hunde aßen nach einem Todesfall seltener. Dafür schliefen sie weniger. Katzen gaben öfter und mit höherer Lautstärke Töne von sich.

Sowohl bei Hunden als auch Katzen dauerte die Trauerphase im Durchschnitt unter sechs Monaten.

So kann man trauernden Tieren helfen

Wer bei nach einem Todesfall Verhaltensänderungen an seinem Haustier entdeckt, sollte zunächst zum Tierarzt gehen. Dort können körperliche Ursachen ausgeschlossen werden. Erst dann ist davon auszugehen, dass das Tier wirklich trauert.

Die Trauersymptome sollte man auch wirklich ernst nehmen. Auch wenn man selbst um sein Tier trauert. Hunde oder Katzen sollten also nicht gescholten werden, wenn sie anhänglicher oder lauter sind als sonst.

Auch Tiere können Abschied nehmen

Svenja Joswig, Spezialistin für tiermedizinische Geriatrie, empfiehlt, Tiere von ihren verstorbenen Genossen Abschied nehmen zu lassen. So sehen sie, dass der tierische Freund wirklich tot ist. Dadurch wird vermieden, dass die Tiere nach ihren Mitbewohnern suchen. Dies ist nicht nur für das Tier, sondern auch für den Besitzer schmerzlich.

Wie Menschen können auch Tiere nach dem Verlust eines Gefährten an Depressionen leiden, die behandelt werden können. Joswig empfiehlt Futter mit Nahrungsmittelergänzungen zu versehen, die im Körper zu dem Glückshormon Serotonin umgewandelt werden. In schwierigeren Fällen könnten Tierärzte auch Antidepressiva verschreiben.

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