Igel: So hilft man ihnen beim Überwintern

Die meisten Menschen freuen sich wohl über den Anblick von Igeln in ihrem Garten. Wenn die kleinen stacheligen Tierchen durch bereits buntes Laub trippeln oder es schon friert und schneit, sollte man allerdings achtsam sein.

Igel schlafen über Herbst und Winter mehrere Monate lang (Symbolbild: Getty Images)
Igel schlafen über Herbst und Winter mehrere Monate lang (Symbolbild: Getty Images) (DieterMeyrl via Getty Images)

Igel müssen sich für ihren monatelang Winterschlaf von November bis März/April ausreichend Fettreserven anfressen und sich dann ein sicheres Winterquartier suchen. Dabei kann man die niedlichen Gartenbewohner unterstützen, muss dabei aber einiges beachten.

So unterstützt man Igel vor und während ihrem Winterschlaf

Man hilft Igeln schon allein dadurch, dass man im Garten immer eine frische und saubere Wasserquelle bereitstellt. Zudem kann man den Garten so gestalten, dass die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum ein Winterquartier finden und gar nicht erst im Haus aufgenommen werden müssen.

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Dazu gehört vor allem im Herbst, wenn die auf den Winter vorbereitenden Gartenarbeiten stattfinden, auch an die Igel zu denken. Gesammeltes Herbstlaub, Reisig oder Buschwerk sollte man nicht entsorgen, sondern als Unterschlupf für Igel zu Haufen zusammentragen. Man kann aber auch selbst ein Igelhäuschen bauen – Anleitungen dazu findet man beispielsweise beim Naturschutzbund auf "nabu.de".

Ein Igelhaus ist ein toller Unterschlupf für die stacheligen Tiere (Symbolbild: Getty Images)
Ein Igelhaus ist ein toller Unterschlupf für die stacheligen Tiere (Symbolbild: Getty Images) (JohnatAPW via Getty Images)

Ein optimal für Igel gestalteter Garten bietet außerdem Hecken, Komposthaufen sowie Erdmulden – so finden die Tiere leichter einen passenden Unterschlupf. Wichtig ist dann, dass die "Wohnungen" der Igel nicht mehr bewegt oder gar zu früh zerstört werden.

Das richtige Futter für Igel

Wenn Igel nicht genug Futter finden und daher nicht ausreichend Fettreserven anlegen können, ist es möglich, sie auch mit zusätzlichen Futterstellen zu verwöhnen – zumindest bis es friert und schneit. Der Naturschutzbund weist darauf hin, dass man dazu qualitativ hochwertiges Feucht- und/oder Trockenfutter für Katzen mit hohem Fleischanteil verwenden kann oder aber gegartes und ungewürztes Rinderhackfleisch oder gestocktes ungewürztes Rührei. Auf keinen Fall darf man Igeln rohes Fleisch, Milch, Nüsse, Obst und Küchenabfälle zum Fressen anbieten. Die Futterstelle kann man vor Katzen durch ein Holzhäuschen mit kleinem Tor schützen.

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Wenn man einen Igel im Garten entdeckt, der zu dünn oder verletzt und krank wirkt, sollte man sich beim Tierarzt oder im Tierheim Hilfe suchen. Auch junge Tiere, die mehrere Stunden ohne Mutter unterwegs sind, sind alarmierend und brauchen Unterstützung.

Wenn ein Igel bei Frost und Schnee herumwandert, muss das aber kein schlechtes Zeichen sein, denn manchmal unterbrechen sie ihren Schlaf kurz. Dann ist es am besten, die Igel zunächst nur zu beobachten. Bevor man einen Igel bei sich im Haus aufnimmt, um ihn dort überwintern zu lassen, ist es unbedingt notwendig, sich mit Tierärzten oder Igelstationen abzusprechen.

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