In Küche entdeckt: Lange vermisstes Millionen-Gemälde kommt jetzt in den Louvre

Jahrelang hing das bekannte Gemälde "Der verspottete Christus" unerkannt in der Küche einer alten Dame aus Frankreich. Nun soll das lange verschollene Werk wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Schon bald soll es im Louvre zu sehen sein.

Kostbarer Küchenfund: Kunstexperte Eric Turquin begutachtet das Gemälde
Kostbarer Küchenfund: Kunstexperte Eric Turquin begutachtet das Gemälde "Christus verspottet", ein lange verschollenes Meisterwerk des florentinischen Renaissancekünstlers Cimabue aus dem späten 13. Jahrhundert (Bild: Reuters). (Charles Platiau / Reuters)

Eine ältere Dame hielt ihr Bild, das zwischen ihrer Küche und dem Wohnzimmer an der Wand hing, für nichts Besonderes. Dass es sich nicht um irgendeine "religiöse Ikone", wie sie dachte, sondern um ein millionenschweres Meisterwerk aus dem Jahre 1280 handelte, bemerkte sie erst, als sie das Bild verkaufen wollte. Damals, im Jahre 2019, erfuhr sie schließlich, das sie ein Werk des Florentiner Künstlers Cimabue, auch bekannt als Ceno Di Pepo (1272-1302), an ihrer Wand hängen hatte - einem der bekanntesten italienischen Maler der Vorrenaissance.

Die Werke der Christus-Reihe des florentinischen Künstlers hängen normalerweise in Museen in London und New York - und nun bald auch im Louvre in Paris. Denn dorthin soll das lange in der Küche verschollene Meisterwerk jetzt gebracht werden, wie CTB News berichtet.

Besitzerin kennt Herkunft des Bildes nicht

Die ahnungslose Besitzerin wusste nicht, woher das Gemälde stammte und verkaufte es im Oktober 2019 schließlich bei einer Auktion, wo es einen Preis von fast 24,2 Millionen Euro erzielte - mehr als das Vierfache des Schätzwertes vor dem Verkauf.

Doch dann schritt die französische Regierung ein: Sie verlieh dem Werk den Status eines "Nationalschatzes" und konnte die Ausfuhr des Gemäldes dadurch verhindern.

Das Gemälde blieb danach zunächst 30 Monate lang im Land, während die Regierung die Mittel aufbrachte, um es zu kaufen.

Jetzt haben die französische Kulturministerin Rima Abdul Malak und die Präsidentin und Direktorin des Louvre-Museums, Laurence des Cars, bekannt gegeben, dass sie das Gemälde vom Auktionsgewinner erworben haben und es Teil der Sammlung des Museums wird.

Das Louvre-Museum Paris will den "nationalen Schatz" nun vier Jahre nach seiner Entdeckung endlich in seine Sammlung aufnehmen. Die Ausstellung, in der der "Verspottete Christus" und ein weiteres Cimabue-Gemälde mit dem Titel "Maestà" gezeigt werden, soll laut Angaben des Museums 2025 eröffnen.

Allein aufgrund seiner ungewöhnlichen Entdeckungsgeschichte wird es dann sicherlich auf ein reges Interesse der Louvre-Besucher stoßen...

Video: Wertvolles Cimabue-Gemälde entdeckt