Iss‘ dich jung: Diese natürlichen Stoffe verlangsamen Gedächtnisverlust

Wer Flavonole zu sich nimmt, kann altersbedingten Gedächtnisverlust reduzieren. In welchen Nahrungsmitteln die Stoffe enthalten sind und wie sie im Körper wirken.

Junge Frau nimmt eine Avocado aus einer Einkaufstasche, auf dem Tisch liegt bereits viel Gemüse.
Die Aufnahme von Flavonolen, z.B. aus Brokkoli, Zwiebeln oder Kürbis, kann einer Studie zufolge Gedächtnisverlust reduzieren. (Symbolbild: Getty Images) (Maria Korneeva via Getty Images)

Wie können wir uns die Gesundheit, die wir mit 20 oder 30 Jahren als selbstverständlich ansahen, auch mit 40 oder gar bis ins hohe Alter erhalten? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Medizin in unterschiedlichsten Unterdisziplinen seit Jahrzehnten. Dabei geht es nicht nur um das Finden des neuesten Anti-Aging-Wunders, das die Haut straff macht, sondern auch darum, Stoffe zu finden, die typische Alterskrankheiten mindern oder gar aufhalten können.

Flavonole können Gedächtnisverlust mindern

Eine Studie des Rush University Medical Center in Chicago hat sich dabei auf Inhaltsstoffe fokussiert, deren Wirkung besonders in der Krebstherapie bereits nachgewiesen ist: Flavonole - eine Art der Flavonoide. Die bekanntesten Flavonole Quercetin und Kaempferol reduzieren nachgewiesen das Auftreten bzw. das Wachstum von Krebszellen. Isohorhamnetin schützt zusätzlich vor kardiovaskulären und neurovaskulären Erkrankungen. Myricetin reduziert ein Protein, das Demenzerkrankungen verursachen kann.

Womit wir schon beim Thema sind: Denn Flavonole sollen – so die Studie – auch Gedächtnisverluste reduzieren können. Und dazu muss man wortwörtlich nur in den Obst- und Gemüsekorb greifen!

Studie: Wie ein sinnerfülltes Leben vor Demenz schützen kann

Untersucht wurden fast 1.000 Menschen mit einem Durchschnittsalter von 81 Jahren in Bezug auf ihre Lebensmittelaufnahme und ihre Gedächtnisleistungen. Die Studie untersuchte die Auswirkungen der vier wichtigsten Flavonole - Kaempferol, Quercetin, Myricetin und Isorhamnetin - auf die Rate des kognitiven Rückgangs über sieben Jahre. Die Befragten wurden dabei aufgrund ihrer täglichen Flavonol-Aufnahme in Gruppen unterteilt – von niedriger Aufnahme (5 mg Flavonol) bis zur hohen Aufnahme (15 mg Flavonol = etwa eine Tasse dunklen Blattgemüses).

Rosmarin, Holunder und Aloe Vera enthalten das wirksame Kaempferol

Das Ergebnis: Flavonole zeigen einen positiven Einfluss auf die Gedächtnisleistung. Die stärkste Wirkung wurde bei Kaempferol festgestellt: Menschen, die die höchsten Mengen an Lebensmitteln mit Kaempferol aßen, zeigten laut der Studie eine langsamere kognitiven Rückgangsrate im Vergleich zu denen, die die wenigsten aßen. Auch bei Myricetin und Quercetin wurden ähnliche, jedoch schwächere Effekte auf den Gedächtnisverlust festgestellt. Lediglich Isorhamnetin zeigte keine deutliche Wirkung.

Noch haben die auf Neurologie spezialisierten Wissenschaftler:innen keine konkreten Schlüsse aus der beobachtenden Studie ziehen können – so sind keine direkte Ursache und Wirkung aufweisbar. Weitere Studien sollen folgen. Flavonole in den Ernährungsalltag aufzunehmen, dürfte in der Zwischenzeit jedoch so oder so kein Fehler sein!

In diesen Lebensmitteln ist das Flavonol Kaempferol enthalten:
Kiefer, Rosmarin, Holunder, Aloe Vera

In diesen Lebensmitteln ist das Flavonol Myricetin enthalten:
Schwarzer Tee, schwarze Johannisbeeren, Heidelbeeren, Walnüsse

In diesen Lebensmitteln ist das Flavonol Quercetin enthalten:
Brokkoli, Zwiebeln, rote Trauben

Video: Können Erdbeeren vor Alzheimer schützen?