Kinder lebten über Monate alleine mit ihrem toten Bruder

In Houston, Texas, erreichte die Polizei am Sonntag ein bizarrer Notruf. Ein Teenager erzählte, er lebe mit seinen beiden jüngeren Geschwistern im Haus seiner Familie. Sein dritter Bruder sei verstorben und dessen Leiche liege seit Monaten im Zimmer nebenan.

Als die Beamten wenig später an der Adresse eintrafen, fanden sie tatsächlich drei verwahrloste Kinder vor, das jüngste von ihnen sieben Jahre alt, das älteste 15. In einem Raum des Hauses entdeckten sie zu ihrem Schock die sterblichen Überreste eines weiteren Kindes, welche offensichtlich schon längere Zeit dort gelegen hatten. Mehreren Medienberichten zufolge war der Junge zum Zeitpunkt seines Todes acht Jahre alt, sei aber bereits vor etwa einem Jahr gestorben. Die Kinder sollen über Monate alleine in dem Haus gelebt haben, ihre Mutter und deren Freund seien schon lange nicht mehr da gewesen. Stattdessen habe sich der 15-Jährige um die beiden Kleineren gekümmert. Alle Kinder sollen Spuren von körperlichen Verletzungen und Unterernährung aufgewiesen haben.

Mutter und deren Lebensgefährte verhaftet

Unterstützung bekamen die drei von einem Nachbarn, der ihnen Essen besorgt haben soll, jedoch offenbar nicht die Polizei verständigte. Warum ist derzeit noch unklar. Die Polizei konnte die Mutter der Kinder sowie deren Freund ausfindig machen, ließ beide jedoch nach einer Vernehmung zunächst wieder laufen.

Laut mehreren Posts des zuständigen Sheriffs Ed Gonzales auf Twitter, befinden sich beide nun jedoch wieder in Gewahrsam der Polizei. Der Freund Brian C. wurde wegen des Mordes an dem verstorbenen Kind angeklagt. Auch Gloria W., die Mutter der Kinder, muss sich vor Gericht mehreren Anklagepunkten stellen, da sie ihre Kinder offenbar massiv vernachlässigte und dadurch schwer schädigte.

Laut einer Sprecherin habe das Ministerium für Familienfürsorge in Texas das Sorgerecht für die drei Kinder beantragt und kümmert sich nun um deren Versorgung und Obhut. Sheriff Gonzales bezeichnete den Fall als "herzzerreißend". Weder er noch seine Kollegen hätten je mit einer solchen Situation umgehen müssen.

Weitere Infos zeigt das Video.