Kreuzfahrtschiff fährt an ungeplanten Ort - aus kuriosem Grund

Eigentlich sollte die Crystal Symphony am Samstag in der US-Hafenstadt Miami einlaufen, doch stattdessen fuhr das Kreuzfahrtschiff zu den Bahamas. Der Grund: Ein Richter hat wegen unbezahlter Spritrechnungen einen Haftbefehl erlassen.

Das Kreuzfahrtschiff Crystal Symphony hängt bis auf Weiteres auf den Bahamas fest - es geht um Spritrechnungen in Millionenhöhe (Bild: Peter Bischoff/Getty Images)
Das Kreuzfahrtschiff Crystal Symphony hängt bis auf Weiteres auf den Bahamas fest - es geht um Spritrechnungen in Millionenhöhe (Bild: Peter Bischoff/Getty Images) (Peter Bischoff via Getty Images)

Anstatt bequem mit dem Kreuzfahrtschiff wie geplant nach Fort Lauderdale im US-Bundesstaat Florida zu reisen, mussten mehrere Hundert Passagiere - Medienbereichte variieren zwischen 300 und 700 - stattdessen mit einer Fähre von den Bahamas dorthin schippern - eine Anfahrt, die laut Associated Press "wegen rauer See ungemütlich" war. Hätte ihr Kreuzfahrtschiff - ein riesiges Gefährt mit dem malerischen Namen Crystal Symphony - wie geplant Florida angesteuert, wäre es nämlich umgehend beschlagnahmt worden.

Es geht um Benzinrechnungen in Millionenhöhe

Die kuriose Saga begann am Mittwoch, als das Energielieferant Peninsula Petroleum Far East Klage gegen das Kreuzfahrtunternehmen Crystal Cruises einreichte. Dieses, so heißt es laut CNN in der Klageschrift, schuldet Peninsula Petroleum insgesamt 4,6 Millionen Dollar (rund 4 Millionen Euro), wovon alleine 1,2 Millionen Dollar (rund 1 Million Euro) von der Crystal Symphony verbraucht worden sei.

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Am Donnerstag erließ ein US-Richter einen Haftbefehl, der dazu führen würde, dass das Schiff bei seiner geplanten Ankunft in Miami am Samstag auf der Stelle beschlagnahmt werden würde. Crystal Cruises beschloss daraufhin, stattdessen die Bahamas anzusteuern.

Von "luxuriösen Piraten entführt": Die Gäste sind verärgert

Dort hängt das Schiff nach wie vor fest, wie ein Kreuzfahrtschiff-Tracker zeigt. Für Hunderte der Passagiere bedeutete dies ein unbequemes Ende ihrer Reise. "Es fühlt sich an, als wären wir von luxuriösen Piraten entführt worden", schrieb einer der Gäste auf Facebook nach der ungewollten Fahrt mit der Fähre über hohe See. Ein weiterer postete, dass ihnen der wahre Grund nicht genannt worden sei und stattdessen unvorhergesehene technische Probleme vorgeschoben wurden.

In einem Statement bedauerte Crystal Cruises die Situation für ihre Passagiere: "Das Ende der Kreuzfahrt war nicht der Abschluss der Reise unserer Gäste, das wir vorgesehen hatten", zitiert Associated Press.

Bezüglich des Haftbefehls und seines gestrandeten Schiffs hält sich das Unternehmen allerdings bedeckt: "Den Betrieb vorerst einzustellen, ermöglicht Crystals Management Team, die aktuelle Geschäftslage einzuschätzen und diverse Optionen zu prüfen, wie es weitergehen wird."

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