Civita di Bagnoregio: Vom Geisterdorf zum Tourismus-Magneten

Eine revolutionäre Idee hat dem kleinen Ort in Mittelitalien einen grandiosen Aufschwung beschert: Wer sie betreten will, muss Eintritt zahlen.

Es gilt als eines der schönsten Dörfer in Italien: Civita di Bagnoregio. Die mittelalterliche Siedlung, einst ein Bischofssitz mit Kathedrale, thront weithin sichtbar auf einem Hügel am Rand der Volsiner Berge. Nach einem Erdbeben Jahr 1695 verließ der Bischof den malerischen Ort und baute im Tal eine neue Siedlung. Damit begann der langsame Niedergang: Die Häuser wurden entvölkert, der Zahn der Zeit begann an den Gemäuern zu nagen.

Lange Zeit schienen die nur über eine schmale Fußgängerbrücke zu erreichenden Häuser dem Tod geweiht zu sein. In Italien erlangte Civita di Bagnoregio als „sterbende Stadt" einen tragischen Ruhm. In den 1970er Jahren entdeckten Künstler und Prominente den besonderen Charme des Bergdorfes, konnten den Verfall der alten Gemäuer jedoch auch nicht stoppen. Bis der Bürgermeister von Bagnoregio vor vier Jahren eine wegweisende Idee hatte: Wer den magischen Ort besuchen will, muss dafür einen Obolus entrichten. Welche Folgen das hatte, sehen Sie im Video.