Airbnb im Visier: Große Pläne trotz scharfer Kritik

Die erfolgreiche Plattform für Wohnungen soll die Mieten in die Höhe treiben. Nun will die Stadt Brüssel gegen den Homesharing-Anbieter vorgehen.


In der belgischen Hauptstadt dienen mehrere tausend Wohnungen als Airbnb-Appartments für Touristen. Die Folge? Steigende Mietpreise durch eine geringere Anzahl an Mietwohnungen. Mit diesem Problem haben viele Städte zu kämpfen. Die gesetzlichen Regelungen sind in jeder Stadt anders. Die EU hat bisher noch kein Mittel gefunden, das Wohn-Sharing angemessen zu regulieren.

Brüssel will daher selbst Maßnahmen ergreifen: "Unsere Waffen sind Vorschriften, Strafen und Steuern", so der stellvertretende Bürgermeister Geoffroy Coomans de Brachène. Für ihn ist die „Ausnutzung von Wohnraum für gewerbliche Zwecke illegal", denn „Wohnungen sollen für die Brüsseler Bürger da sein." Doch der Pionier des Wohn-Sharings hat großen Einfluss und plant weiter zu wachsen.

Viele Neuerungen bei Airbnb

Zehn Jahre gibt es Airbnb nun schon und der Erfolg ist immens: 300 Millionen Gäste haben seither eine Übernachtung über die Homesharing-Plattform gebucht. 4,5 Millionen Unterkünfte in 190 Ländern stehen zur Verfügung. Airbnb vermittelt weltweit mehr Übernachtungen als die fünf größten Hotelketten zusammen.

Jetzt will der beliebte Anbieter für Kurzzeit-Vermietungen mit „Airbnb Plus" auf noch mehr Qualität und Luxus setzen. Ausgewählte Apartments werden dafür anhand einer Checkliste genau geprüft. Neben den bestehenden drei Kategorien "geteilte Zimmer", "eigenes Zimmer" und "ganze Wohneinheit" wird es zukünftig außerdem vier weitere Buchungsoptionen geben: "Ferienunterkunft", "besondere Unterkunft", "Bed & Breakfast" sowie "Boutique-Hotel". "Airbnb Plus" gibt es momentan in 13 Metropolen, darunter London, Rom, San Francisco, Kapstadt, Melbourne und Shanghai.

Eine weitere Neuerung wird das "Superguest"- Programm mit jeder Menge Vorteilen für den Gast sein, das Ende 2018 eingeführt werden soll. Die Auszeichnung "Superhost" erhalten besonders engagierte und verlässliche Gastgeber.

Mit dem neuen Angebot will Airbnb intensiver auf die unterschiedlichen Bedürfnisse seiner Gäste eingehen, ob Familien oder Geschäftsleute - sowie neue Mitglieder im Luxussegment ansprechen. Zukünftig will die Plattform eine Milliarde Gäste pro Jahr verzeichnen.