465.000 Kinder und Jugendliche gelten als "Risiko-Gamer"

In einer neu veröffentlichten Studie wurden Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwölf und siebzehn Jahren zu ihrem Computerspiel-Verhalten befragt.



In Deutschland werden rund 465.000 Kinder und Jugendliche als sogenannte "Risiko-Gamer" eingestuft. 79 Prozent sind dabei Jungen. Das ergab eine Studie des Deutschen Zentrums für Suchtfragen in Hamburg und der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Rund 1.000 Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und siebzehn Jahren wurden für die Studie befragt.

Zu den Charakteristika der Risiko-Gamer gehören ein höheres Aggressionspotenzial und eine größere Verhaltensauffälligkeit. "Ein riskantes Gaming-Verhalten kann zu verstärkten Schulproblemen führen", erklärt Rainer Thomasius, Studienleiter und Suchtexperte. Risiko-Gamer schwänzen häufiger die Schule und geben viel Geld für Computerspiele aus. "Elf Prozent der 'Risiko-Gamer' fehlen innerhalb von einem Monat eine Woche oder mehr in der Schule oder Ausbildung." Thomasius warnt außerdem: "Die Risiko-Gruppe ist deutlich mehr bereit, Geld für Games auszugeben". Einzelne Spieler gaben innerhalb von sechs Monaten bis zu 1.000 Euro aus.

Jeder vierte Risiko-Gamer spielt am Wochenende mindestens fünf Stunden pro Tag. Besonders beliebte Spiele sind Fortnite, FIFA oder Minecraft. Die Suchtgefahr sei besonders hoch, wenn ein Spiel zahlreiche Belohnungen, eine offene virtuelle Welt, vielfältige Personalisierungsoptionen oder das Spielen in Teams beinhaltet. "Aus Spaß kann schnell Sucht werden. Deshalb muss der Glückspielcharakter in Computerspielen eingedämmt werden", fordert DAK-Vorstandschef Andreas Storm.