Jährlich 12.000 Tote wegen Lärmbelästigung

Aktualisiert

Dass starker Umgebungslärm zu Schlafstörungen führen kann und das wiederum zu gesundheitlichen Einbußen, ist bekannt. Aus einem aktuellen Bericht der EEA geht nun hervor, dass jeder fünfte Europäer unter Umgebungslärm leidet und jährlich rund 12.000 vorzeitige Todesfälle vermeldet werden; Tendenz steigend.


Insbesondere Großstädtler kennen das Problem: Umgebungslärm durch Verkehr im Allgemeinen und Baustellen im Besonderen können eine Welle an Stresshormonen auslösen und die Gemüter erhitzen. Wenn der Verkehrslärm auch nachts herrscht, ist an erholsamen Schlaf kaum zu denken. Ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) liefert nun die erschreckenden Zahlen.

113 Millionen betroffene Europäer

Im Bericht der Umweltagentur heißt es, dass mindestens jeder fünfte Europäer Lärm ausgesetzt ist, der die Gesundheit nachweislich beeinträchtigen kann. Der schädlichste Verursacher sei - tagsüber wie nachts - die Verkehrs-Geräuschkulisse. Jeder Fünfte bzw. 113 Millionen Menschen in Europa müssen dauerhaft mit belästigendem Lärm durch den Straßenverkehr leben. Weitere 27 Millionen Menschen gaben als Ursache des hohen Lärmpegels Züge, Flugzeuge und die Industrie an.

Als unbedenklich gilt ein Dezibel-Wert von unter 53, was der durchschnittlichen Gesprächslautstärke entspricht. In der Studie wurde der Zeitraum zwischen 2012 und 2017 betrachtet, die aktuellen Zahlen würden spekulierend noch deutlich höher ausfallen und auch zukünftig werde die Zahl laut EU-Agentur weiter steigen. Dies hänge mit dem steigenden Städtewachstum und der sich immer weiter erhöhenden Mobilität zusammen.

Hoher Lärmpegel kann zum Tode führen

Ein derartig störender Lärm führe nicht nur zu Schlafproblemen und zu einer Minderung der allgemeinen Lebensqualität, sondern kann unter gewissen Umständen auch zum Tode führen. Jährlich versterben schätzungsweise 12.000 Europäer vorzeitig an den Konsequenzen der Lärmbelästigung.

Gravierende Unterschiede in Europa

Die Zahlen unterscheiden sich von Land zu Land. Wo in Deutschland in städtischen Gebieten jeder Vierte bis Fünfte durchschnittlich 55 Dezibel ausgesetzt ist, leiden zwei von drei Italienern und beinahe jeder Zyprer unter übermäßigem Lärm.

Alle Informationen zur Studie im Video.