Neue Lungenkrankheit soll tödlicher sein als Covid-19

Aktualisiert

Die chinesische Botschaft warnt vor einer neuen Lungenkrankheit aus Kasachstan, die weitaus todbringender sein soll als das Coronavirus. Trotz auffälliger Entwicklungen dementiert die kasachische Gesundheitsbehörde die Vorwürfe.


Zwischen Kasachstan und China ist ein neuer Streit entfacht. China wirft seinem Nachbarland vor, Stillschweigen über eine neuartige Lungenkrankheit zu bewahren. Hierbei handle es sich laut chinesischer Regierung nicht um das weltweit grassierende Coronavirus. Obwohl Kasachstan eine ungewöhnlich hohe Zahl an Todesfällen - und das an mehreren Orten - registriert, distanziert sich die Präsidialrepublik von den Vorwürfen. Hierzu die Gesundheitsbehörde:

"Als Reaktion auf diese Berichte erklärt das Gesundheitsministerium der Republik Kasachstan offiziell, dass diese Informationen nicht der Realität entsprechen."


"Viel tödlicher als Covid-19"

Die Kontroverse eingeleitet hat unter anderem der US-amerikanische Fernsehsender CNN. Dieser berichtete, dass in Kasachstan täglich hundert neue Todesfälle eines "nicht definierten Lungenentzündungsvirus" vermeldet würden. Mehr als 1700 Menschen seien bereits an den Folgen der Krankheit verstorben, die "viel tödlicher als Covid-19" sein soll. Dies behaupten zumindest Stimmen aus China und den USA. Die kasachische Regierung hingegen spricht von einer "normalen" Lungenentzündung und tut die Erklärung der chinesischen Botschaft als "Fake News" ab.

Erschwerte Klassifizierung

Als bestätigt gilt die neuartige Lungenentzündung bislang nicht. Doch ließ Aleksey Tsoy, der kasachische Gesundheitsminister, vermelden, dass im ganzen Land Lungenentzündungen registriert werden. Diese seien viraler, bakterieller und pilzlicher Natur. Einige Fälle würden "nicht näher spezifizierte Ursachen" zeigen. Im Vergleich zum Mai dieses Jahres sei die Zahl der Lungenentzündungen im Land um 300 Prozent angestiegen, die der Todesfälle um knapp 130 Prozent. Das selbst noch vergleichsweise unerforschte Coronavirus erschwere die Klassifizierung zunehmend. Nun soll geklärt werden, ob es Kasachstan mit einer neuen und gar gravierenderen Krankheit zu tun hat. Auch sei denkbar, dass SARS-CoV-2 mutiert ist.

Es bleibt offen, ob es sich bei der Warnung um eine ernstzunehmende sich anbahnende Krise handelt oder schlichtweg um eine Schmutzkampagne. Alle gegenwärtigen Entwicklungen in der Zusammenfassung im Video.