Wird es auch mit Impfstoff noch Corona-Regeln geben?

Sobald wir über einen wirksamen Impfstoff verfügen, wird schon alles wieder gut werden. Das ist mit Sicherheit die unausgesprochene Hoffnung vieler Menschen, die direkt oder indirekt an den Folgen der Corona-Pandemie leiden. Ganz so einfach ist es, wie so häufig, aber leider nicht.

Der lang herbeigesehnte Impfstoff gegen das Coronavirus steht endlich in den Startlöchern. Politiker rechnen mit einer ersten Auslieferung des Vakzins im Januar 2021. Der Wirbel, der um die schnelle Zulassung und die Produktion unser bisher einzigen wirksamen Waffe gegen das Virus entsteht, birgt aber auch die Gefahr trügerischer Sicherheit.

Corona-Maßnahmen bis weit ins nächste Jahr

Denn nach der Einführung des Impfstoffes werden uns die Corona-Maßnahmen aller Wahrscheinlichkeit nach noch eine ganze Weile begleiten müssen. Verschiedene Probleme verzögern eine schnelle Rückkehr in einen Alltag ohne Pandemie, sollte der Impfstoff tatsächlich im Januar 2021 erstmals in Deutschland einsatzbereit sein.

Anzahl der Impfdosen

Einer dieser Stolpersteine auf dem vermeintlich schnellen Weg aus der Pandemie ist die schiere Menge an Impfstoff, die benötigt wird. Im November sicherte sich die EU vertraglich 300 Millionen Impfdosen von Pfizer und Biontech. Von diesen wird die EU nach eigenen Angaben voraussichtlich 56 Millionen Dosen für Deutschland zur Verfügung stellen. Pro Impfung sind zwei Dosen notwendig. Gesundheitsminister Jens Spahn zeigte sich in einem Interview mit dem Nachrichtenportal T-Online zuversichtlich, dass bis Ende März rund 11 Millionen Dosen von Biontech in Deutschland ankommen werden. Mit Massenimpfungen rechnet er frühestens im Sommer.

Die Frage nach dem Impfplan

Bis zur nächsten warmen Jahreszeit müssen die vorhandenen Dosen also vor allem so aufgeteilt werden, dass die Risikogruppen geschützt sind. Eine genaue Verteilung ist derzeit jedoch noch nicht geregelt. Das Bundesgesundheitsministerium arbeitet derzeit unter Zuhilfenahme der Empfehlungen des Robert-Koch-Institut (RKI) und des Standing Commitee on Vaccination (STIKO) an einem Impfplan für Deutschland. Auch die logistischen Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Überall im Land entstehen offizielle Impfzentren.

Die Sache mit der Immunität

Und dann sind da noch die Impfstoffe selbst: Bei den Impfstoff von Pfizter und Biontech sowie bei dem von Moderna ist trotz Beantragung auf Zulassung noch unklar, ob die Impfstoffe neben einer schweren Erkrankung auch die Weitergabe des Virus verhindern können. Solange dies nicht der Fall ist, müssen auch geimpfte Menschen sich höchstwahrscheinlich weiterhin an geltende Corona-Regeln wie Maskenpflicht und Mindestabstand halten.

Weitere Infos zeigt das Video.