Befindet sich das gefährliche Radon in Ihrem Haus?

Sie riechen, sehen und schmecken es nicht: Das tückische Edelgas Radon schadet Ihnen trotzdem. Da es Lungenkrebs hervorrufen kann, sind nach dem Strahlenschutzgesetz alle 16 Bundesländer verpflichtet, Gebiete mit erhöhter Radon-Konzentration auszuweisen.

Seit dem 1. Januar 2021 gelten für Neubauten und am Arbeitsplatz besondere Maßnahmen für den Schutz vor dem radioaktiven Edelgas Radon. Das Gas kommt überall auf der Erde vor und wird aus Uran beinhaltenden Materialien freigesetzt, die dann aus dem Boden nach oben steigen. Über Risse, Spalten und undichte Fugen kann das Edelgas durch das Fundament und Mauerwerk ins Haus gelangen. Aber auch das Baumaterial an sich kann die Radon-Konzentration erhöhen, denn Uran und Radium kommen ebenfalls in natürlichem Gestein vor.

Gefahren und Vorkommen

Radon ist die Hauptursache für die jährliche durchschnittliche Strahlenbelastung. Nach dem Rauchen spielt es die zweithöchste Rolle bei der Erkrankung an Lungenkrebs. Das Edelgas ist nicht gleichmäßig im Untergrund verteilt und kommt vor allem in Mittelgebirgen mit Granit- und Schiefergesteinen vor. In Baden-Württemberg, Sachsen und Bayern ist die Belastung daher am höchsten.

Radon-Konzentration und Radon-Potenzial

Die Radon-Konzentration beschreibt das Vorkommen des Edelgases, während das Potenzial angibt, wie stark es aus dem Boden entweichen und in Häuser gelangen kann. Hier schützt eine gute bauliche Verfassung. Ein abgedichtetes Gebäude in einer Region mit hoher Radonbelastung kann ein geringeres Risiko darstellen, als ein durchlässiges Haus in einer Gegend mit weniger radonhaltigem Boden. Besonders Keller gelten hier als Radonspeicher.

Wie Sie den Radongehalt messen

Sie können Radon zuhause relativ unkompliziert selber messen. Hier gibt es passive Detektoren, sogenannte "Kernspurdosimeter" oder "Exposimeter" ab 25 Euro. Diese benötigen keinen Strom und werden für drei bis zwölf Monate im zu untersuchenden Raum ausgelegt. Wer schnelle Ergebnisse innerhalb von Minuten oder ein paar Tagen wünscht, investiert um die 150 Euro in aktive elektrische Geräte. Aufgrund der kurzen Messdauer kann mit ihnen jedoch nicht die langfristige Radon-Belastung ausgewertet werden.

Was Sie gegen zu hohe Radonwerte tun können

Regelmäßiges Lüften wirkt einer hohen Radonkonzentration in der Luft entgegen. Darüber hinaus sollten Sie Risse oder Öffnungen im Keller und im Erdgeschoss abdichten lassen. Eventuell können Sie auch einen Radonbrunnen installieren, der die belastete Luft unter dem Gebäude absaugt.