Mindestens 69 Tote wegen Hitzewelle in Kanada

Es ist der dritte Tag in Folge, dass Kanada innerhalb des Landes die heißesten Temperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen misst. 49,5 Grad Celsius hat die Lytton-Wetterstation laut Angaben des kanadischen Ministeriums für Umwelt und den Klimawandel verzeichnet. John Horgan, der Regierungschef von British Columbia, sagte dazu: "Wir befinden uns mitten in der heißesten Woche, die British Columbia je erlebt hat."

The city of Vancouver, British Columbia, is seen through a haze on a scorching hot day, June 29, 2021. - Schools and Covid-19 vaccination centers closed Monday while community cooling centers opened as western Canada and parts of the western United States baked in an unprecedented heat wave that broke several temperature records.
Lytton in British Columbia broke the record for Canada's all-time high Monday, with a temperature of 118 degrees Fahrenheit (47.9 degrees Celsius), just one day after the village set the previous record at 116 degrees. (Photo by Don MacKinnon / AFP) (Photo by DON MACKINNON/AFP via Getty Images)
Vancouver, British Columbia (Photo by DON MACKINNON/AFP via Getty Images) (DON MACKINNON via Getty Images)

Nach Angaben der Polizei sind aufgrund der Hitze mindestens 69 Menschen in der Stadt Vancouver gestorben. Vor allem ältere Menschen mit Vorerkrankungen gehören zu den Hitze-Opfern, sagte die nationale Polizeibehörde. "Wenngleich das noch untersucht wird, spielt die Hitze bei der Mehrzahl der Todesfälle eine Rolle", erläuterte ein Polizist. In anderen Gemeinden seien aufgrund der Hitze ebenso zahlreiche Menschen gestorben. Diesbezüglich gibt es allerdings noch keine offiziellen Zahlen.

Risikogruppen benötigen Schutz

Aufgrund der Hitze wurde die Bevölkerung dazu aufgerufen, auf Risikogruppen Acht zu geben. "Es ist unbedingt erforderlich, dass wir bei dieser extremen Hitze uns umeinander kümmern", äußerte sich der Polizeisprecher der Region um Vancouver, Mike Kalanj. Dazu wurden klimatisierte Zentren in der Westküstenmetropole errichtet. Dort können Menschen Zuflucht vor der Hitze finden.

Weitere Städte betroffen

Nicht nur Vancouver ächzt unter der Hitze: Auch die nordwestlichen US-Städte Seattle, Portland und Oregon verzeichnen die höchsten Temperaturen seit 1940. Dies hatte zur Folge, dass Ventilatoren und Klimaanlagen in vielen Orten ausverkauft waren. In Tiefgaragen oder klimatisierten Autos suchten die Menschen Schutz vor den hohen Temperaturen.

"Hitzekuppel" durch Klimawandel

Das Phänomen, das für die heißen Temperaturen verantwortlich ist, nennt sich "Hitzekuppel". Das bedeutet, dass der Hochdruck in der Atmosphäre die heiße Luft in einer Region festhält. Wetterexperten der Washington Post meinen, dass die Intensität der jetzigen Hitzekuppel statistisch gesehen so selten sei, dass sie im Durchschnitt nur einmal alle paar Tausend Jahre zu erwarten sei. Laut den Experten habe allerdings der Klimawandel "diese Art von außergewöhnlichen Ereignissen wahrscheinlicher gemacht".