Morddrohungen gegen Kretschmer

Sechs Mitglieder einer Telegram-Gruppe sollen Mordpläne gegen den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) geschmiedet haben.

Auch weitere Regierungsmitglieder aus Sachsen hätten sie im Visier. Die Polizei führte eine Razzia durch und befragte die Männer zum Vorhaben. Die ersten Vernehmungen seien bereits abgeschlossen. Was dabei herauskam, konnte der Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) Sachsen nicht sagen. Es gebe jedoch noch weitere Befragungen. Die sichergestellten Beweismittel – darunter auch mehrere Armbrüste – werden fortgehend untersucht. "Wir werden dann sehen, ob es Folgemaßnahmen gibt", sagte der Sprecher des LKAs. Die Verdächtigen gehörten der Gruppe Dresden Offlinevernetzung an, die über hundert Mitglieder hat.

Journalisten alarmierten Polizei

Anstoß für die Ermittlungen war eine Recherche des ZDF-Magazins Frontal von letzter Woche. In dem Bericht wurden die Unterhaltungen in derartigen Telegram-Gruppen untersucht. In einer Sprachnachricht habe ein Mitglied gesagt, dass er bewaffnet sei und Munition parat habe. Via Twitter teilte das LKA Sachsen am Mittwochmorgen mit, Durchsuchungen vorzunehmen.

Mehrere Politiker hatten davor gewarnt, das eine ernstzunehmende Gefahr von Telegram-Gruppen ausgehe. Nancy Faeser, die neue Bundesinnenministerin will nun schärfer gegen illegale Inhalte in Chat-Gruppen vorgehen: "Gegen Hetze, Gewalt und Hass im Netz müssen wir entschlossener vorgehen."

Einen Überblick erhalten Sie auch im Video.