Nach Enthüllungsbuch: Donald Trump schlägt zurück
Nachdem das Enthüllungsbuch von Ex-Verteidigungsminister Mark Esper erschienen ist, reagiert Donald Trump nun darauf. In einer Erklärung bestand er darauf, dass er als Präsident "das Militär leiten musste", weil Verteidigungsminister Mark Esper so "schwach" sei.
Am Dienstag erschien das Enthüllungsbuch von Ex-Verteidigungsminister Mark Esper unter dem Titel "A Sacred Oath. Memoirs of a Defense Secretary in Extraordinary Times". Darin beschreibt er, wie er den ehemaligen Präsidenten während seiner Amtszeit davon abhalten musste, wahnwitzige Entscheidungen zu treffen. Unter anderem schlug Donald Trump vor, Drogenlabore in Mexiko mit Raketen zu beschießen und die Black-Lives-Matters-Demonstrationen im eigenen Land mit tödlichen Waffen zu zerschlagen.
Trump entließ Esper im November 2020, nachdem der Verteidigungsminister öffentlich gesagt hatte, er unterstütze den Einsatz von Militärtruppen gegen die Welle der Black-Lives-Matter-Demonstranten nicht.
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In einem "60-Minuten"-Interview zum Buch erzählte Esper kürzlich, dass er und seine Mitarbeiter regelmäßig Trumps "gefährliche" Ideen "niederschlagen" mussten, wenn er im Weißen Haus war. Wie Huffpost berichtet, teilte der ehemalige Verteidigungsminister auch mit, dass er und andere Beamte dazu beigetragen haben, "wirklich schlimme Dinge, gefährliche Dinge" in der Trump-Administration zu verhindern, "die das Land in eine dunkle Richtung hätten führen können".
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Trump bestreitet die Vorwürfe
In einer Erklärung, die "60 Minutes" am Sonntag auf Twitter veröffentlichte, bestritt Trump eine Reihe von Espers Behauptungen, lehnte es jedoch insbesondere ab, sich zu dem Plan zu äußern, Mexiko mit Raketen zu treffen. "Mark Esper war schwach und völlig ineffektiv, und deshalb musste ich das Militär leiten", heißt es stattdessen in der Erklärung von Trump.
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Kritiker wiesen hingegen darauf hin, dass Trump noch nie beim Militär gedient hatte. Ganz im Gegenteil: Als Präsident habe Trump vielmehr versucht, das eigene Militär sowie die NATO zu untergraben und ins Lächerliche zu ziehen. So habe er einmal zu Radiomoderator Howard Stern gesagt, dass sein eigenes "persönliches Vietnam" darin bestehe, sexuell übertragbare Krankheiten zu vermeiden, während er mit verschiedenen Frauen schlief. Stern witzelte daraufhin, Trump habe "Vaginas" als "potenzielle Landminen" charakterisiert.
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Steve Bannon, ehemaliger Stratege des Weißen Hauses von Trump, schwor am Montag Rache an Esper für seine Enthüllungen und drohte in seinem Podcast: "Esper, du wirst dafür zur Rechenschaft gezogen werden, Bruder."
So reagiert Twitter
Auch Twitter-User reagierten auf Trumps Behauptung, er habe das Militär alleine geleitet. "Ich denke nicht, dass Leiten bedeutet: Soldaten als Trottel und Verlierer zu bezeichnen, mit den Taliban zu reden, Gerüchte über Kopfgelder auf US-Truppen zu ignorieren, zu versuchen, sich aus der NATO zurückzuziehen, sich aus Südkorea zurückzuziehen und Putin zu loben.", schreibt ein Kommentator dazu.
Trump says he was running the military himself. Personally, I don’t think calling soldiers “suckers” & “losers,” talking with the Taliban, ignoring rumors of bounties on US troops, trying to withdraw from NATO, trying to withdraw from South Korea, & praising Putin, is “running.”
— Tom Partridge (@silvercoug) May 9, 2022
"Das muss eine Lüge sein", glaubt auch ein anderer Twitter-Kommentator, "denn das Militär hat ja überlebt, im Gegensatz zu jedem anderen Unternehmen, das Trump je geleitet hat."
An obvious lie, because the military survived, unlike EVERY other business #Trump ran.🙄@marionmckeone @lstwrdhttps://t.co/fjWZ673dAA
— Chris Birrane (@AlZheimerHammer) May 9, 2022
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