Nach Explosion: Giftwolke über Leverkusen

Auf dem Gelände einer Müllentsorgungsfirma in Nordrhein-Westfalen gab es heute morgen eine gewaltige Explosion. Wegen der bei der Detonation freigesetzten Giftwolke sind Bürger angehalten, sich nicht im Freien aufzuhalten.

Gegen 09:40 Uhr morgens krachte es ohrenbetäubend auf dem Gelände der Firma Currenta in Leverkusen. Was genau explodierte, ist laut Polizeiangaben noch unklar, die Lage sei noch sehr unübersichtlich. Sicher ist, dass bei dem Vorfall mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Die Firma spricht außerdem von fünf vermissten Mitarbeitern. Ein Großaufgebot der Feuerwehr versucht aktuell die Situation auf der Deponie unter Kontrolle zu bringen.

Gefahr wegen giftiger Rauchwolke

Bei der Explosion entstand eine schwarze Rauchwolke, die sich in den Himmel schraubte und über mehrere Kilometer weit sichtbar ist. Die Wolke enthält vermutlich Giftstoffe, da auf Firmengelände diverse giftige Materialien gelagert und entsorgt wurden. Dazu gehören unter anderem Abfälle mit PBC, persistenten organischen Schadstoffen und Asbest, Phosphor- und silanhaltige Stoffe, toxische und organische Abfälle und nicht mischbare, reaktive Flüssigkeiten.

Personen in der Stadt und in der Umgebung sind angehalten, Türen und Fenster geschlossen zu halten und ihre Häuser nicht zu verlassen. Wer sich im Freien aufhält, sollte möglichst schnell ein Gebäude aufsuchen. Die Einsatzkräfte sperrten zudem mehrere Autobahnen rund um den Unfallort. Derzeit sind die A1, die A3 und die A59 streckenweise nicht befahrbar. Die Gefahrenwarnung, die auch über die Warn-App NINA verbreitet wird, gilt inzwischen auch für die Stadt Solingen im Gebiet um Aufderhöhe und Ohligs.

Warnung vor möglicher zweiter Explosion

Einem Artikel der Bild-Zeitung nach, soll derzeit die Übergabestation des Tanklagers von Currenta in Flammen stehen. Direkt dahinter befinde sich ein Gebäude mit brennbaren Lösemitteln, auf das sich der Brand ausbreiten könnte. Unter dem Tanklager sollen zudem 100.000 Liter brennbare Eisenflüssigkeit gelagert sein. Informationen des "Kölner Stadtanzeigers" zufolge, gebe es Warnungen vor einer weiteren Explosion.

Für die betroffenen Bürger wurde außerdem eine Hotline eingerichtet: 0214-2605 99333.