Nach Kasias Tod: Ermittlungen gegen Boateng wieder aufgenommen

2019 wurde gegen den Bayern-Spieler Jérôme Boateng bereits ermittelt worden. Nun nimmt die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wieder auf. Boateng soll seine mittlerweile tote Ex-Freundin und eine weitere ehemalige Lebensgefährtin vorsätzlich verletzt haben.

Katarzyna „Kasia“ Lenhardt schaffte es 2012 bei Germany's Next Topmodel bis ins Finale und wurde über Nacht bekannt. Vor zwei Wochen dann der Schock: Die 25-Jährige wurde in ihrer Berliner Wohnung tot aufgefunden. Seitdem nehmen die Spekulationen an Fahrt auf. Nicht zuletzt, da die 15-monatige Beziehung zu Jérôme Boateng nicht gerade ein harmonisches Ende fand.

Der Obduktionsbericht ist eindeutig

Die Generalanwaltschaft Berlin veröffentlichte auf Twitter die Ergebnisse des Obduktionsberichts. Dieser habe keine Hinweise für ein Fremdverschulden ergeben. Die Untersuchung sei laut dem Rechtsmediziner Prof. Dr. Tsokos unabhängig und unverfälscht vorgenommen worden. Auf Instagram meldet er sich zu den Vorwürfen, die Obduktion sei nicht sauber abgelaufen, zu Wort. Er sei sich sicher, dass Kasia "nicht umgebracht worden" ist und sei verärgert über die Verleugnung. Diese sei "ziemlich erbärmlich" und an den Haaren herbeigezogen. Er beendet sein Video mit den Worten: "Manchmal muss man die Toten einfach ruhen lassen".

Ermittlungsverfahren geht in die zweite Runde

Im Dezember 2019 wurde ein Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Nationalspieler Jérôme Boateng eingeleitet, aber im Sommer 2020 jäh eingestellt. Kasia Lenhardt habe sich dazu entschieden, "keine belastenden Angaben mehr zu machen." Boateng stritt die Vorwürfe vehement ab und verurteilte die Behauptung seiner Exfreundin als Verleumdungsversuch. Gegen die Rechtsanwältin des Models erstattete er Anzeige wegen "Strafverfolgung Unschuldiger". Das Verfahren wurde aber eingestellt.

Der Obduktionsbericht schließt ein Fremdverschulden aus. Im Rahmen der Ermittlungen nach dem Tod von Kasia Lenhardt seien jedoch Erkenntnisse gewonnen worden, die die Wiederaufnahme der Ermittlungen gegen den Bayern-Kicker wegen des mutmaßlichen Vorfalls 2019 rechtfertigen sollen. Gegen Boateng wird in zwei Fällen wegen Körperverletzung ermittelt. So soll er nicht nur Kasia, sondern einer weiteren ehemaligen Lebensgefährtin Gewalt angetan haben.

Wann die Verhandlungen beginnen, ist noch unklar. Aufgrund der gegenwärtigen Corona-Pandemie wurde das Verfahren verschoben.