Russland-Kontakte: Neue E-Mails bringen Trump in Bedrängnis

In der Wahlkampf-Affäre um Trumps Russland-Kontakte gerät sein Sohn stärker ins Zwielicht. Auch die Veröffentlichung eines E-Mails-Verkehrs entlastet ihn nicht.


Die Affäre um die Russland-Kontakte von Donald Trumps Wahlkampfteam ist um ein brisantes Kapitel reicher. Nach Recherchen der New York Times traf sich der Sohn des US-Präsidenten im letzten Sommer mit der russischen Anwältin Natalia Veselnitskaja. Sie hatte den 39-Jährigen, der eine wichtige Rolle im Wahlkampfteam seines Vaters spielte, mit der Aussicht auf kompromittierende Informationen über Hillary Clinton geködert.

Bisher hatte auch Trump Jr. die Einflussnahme Russlands auf den Wahlkampf seines Vaters stets geleugnet. Nachdem der Statthalter des Immobilien-Milliardärs durch die Veröffentlichung unter Druck geraten war, veröffentlichte er seinen E-Mail-Verkehr mit dem Publizisten Rob Goldstone, der den Kontakt zu der Russin vermittelt hatte.

„Wenn es so ist, wie Sie sagen, liebe ich es"

In den E-Mails verkaufte Goldstone den Trumps die Informantin als „russische Regierungsanwältin". Ihr „ultra-heikles" Material über Clinton habe sie von einem russischen Generalstaatsanwalt, der zugleich ein Vertrauter Putins sei. Donald Trump junior schaltete nach der Kontaktaufnahme nicht das FBI ein, sondern ging auf das Angebot ein: „Wenn es so ist, wie Sie sagen, liebe ich es", schrieb er an Goldstone zurück.

Wenngleich sich das anschließende Treffen mit Veselnitskaja als Flop entpuppt haben soll, kann der E-Mail-Wechsel dennoch zu einer politischen Bombe werden: Denn er liefert einen weiteren Beweis dafür, dass es im Wahlkampf intensive Kontakte zwischen Trumps Mannschaft und der russischen Seite gab. Welche Brisanz darin verborgen ist, zeigen auch die Reaktionen US-amerikanischer Spitzenpolitiker im Video. US-Präsident Trump will von alldem nichts gewusst haben.