Massaker in Las Vegas: Paddocks Freundin wusste nichts

Immer noch rätseln die Ermittler über das Motiv von Stephen Paddock, der am Sonntag in Las Vegas 58 Menschen erschoss und über 500 verletzte. Jetzt wurde seine Freundin verhört.



Man erhoffte sich von ihrer Aussage neue Informationen darüber, wie Paddock zum Massenmörder wurde. Doch Paddocks Freundin konnte wenig neue Erkenntnisse liefern. "Gütig und fürsorglich": Das sind die Worte, mit denen sie den Mann beschreibt, der mit ihr eine Liebesbeziehung führte und der dann methodisch ein Blutbad unter feiernden Menschen anrichtete. Während er in Las Vegas aus seinem Hotelzimmer in die Menge schoss, befand sich Paddocks Freundin bei ihrer Familie auf den Philippinen. Das war vermutlich kein Zufall: Paddock hatte ihr den Flug bezahlt und kurz darauf noch überdies 100.000 Dollar für den Kauf eines Hauses überwiesen. Diese Geschenke habe sie dankbar, aber auch etwas besorgt angenommen, erklärt die Frau. Sie hielt es für seine ganz eigene Art, mit ihr Schluss zu machen.

Von Anschlagsplänen nichts gewusst
Über seine Anschlagspläne wusste Paddocks Freundin nach eigener Aussage nichts. Nach ihrer Vernehmung trat sie zwar bislang nicht selber vor die Kameras. Sie ließ jedoch über ihren Anwalt mitteilen, ihr sei nie in den Sinn gekommen, dass ihr Freund eine Gewalttat hätte planen können. Doch genau das tat Stephen Paddock akribisch und mit Methode. Die Untersuchung seines Zimmers im 32. Stock des "Mandala Bay" Hotels brachte seine sorgfältige Vorbereitung zu Tage. Die Polizei fand hier ein ganzes Arsenal an Schusswaffen, dazu Unmengen Munition. Einige der Waffen waren speziell dafür ausgerüstet, möglichst schnell viele Schüsse abfeuern zu können – mehr Bilder dazu im Video. Offenbar wollte Paddock so viele Menschen wie möglich töten – und anschließend sich selbst. Um nicht zu früh von der Polizei überrascht zu werden, installierte er Kameras im Eingangsbereich vor seinem Zimmer, die ihn früh genug vor nahenden Einsatzkräften warnen sollten.

Zurück bleibt das Entsetzen über den schlimmsten Massenmord in Amerikas jüngerer Geschichte und die Frage nach dem Warum.