Ermittlungen gegen Wahlmanager: Trump wittert Verschwörung

Aktualisiert

Sonderermittler Robert Mueller klagt drei ehemalige Trump-Mitarbeiter in der Russland-Affäre an. Sie könnten der Anfang eines komplizierten Verfahrens gegen den US-Präsidenten sein.

„Warum stehen nicht die unehrliche Hillary & die Demokraten im Mittelpunkt?", twitterte Donald Trump nach Bekanntwerden der Anklagen gegen seinen ehemaligen Wahlkampfberater Paul Manafort und einen Geschäftspartner. Dem Lobbyisten wird vorgeworfen, in illegale Finanzgeschäfte mit der Ukraine verwickelt zu sein. Kurz darauf schickte Trump noch einen weiteren Tweet hinterher: „Außerdem gab es KEINE ABSPRACHEN". Kurzum: Der US-Präsident fühlte sich in der Affäre um mögliche Russlandverbindungen seines Wahlkampfteams auf der sicheren Seite.

Das änderte sich wenige Stunden später, als mit George Papadopoulos eine dritte Person aus Trumps ehemaligem Wahlkampfteam in die Schlagzeilen geriet. Seitdem schweigt der Twitter-Account des Präsidenten. Denn während die Ermittlungen gegen Manafort tatsächlich nicht in direktem Zusammenhang mit Trumps Wahlkampf stehen, verhält sich die Sache im Fall Papadopoulos anders. Der 30-jährige hat dem FBI gegenüber falsche Angaben bezüglich Treffen mit russischen Verbindungspersonen gemacht. Dabei ging es darum, an illegales Material für die Schmutzkampagne gegen Hillary Clinton zu gelangen. Wie die Vorwürfe konkret aussehen, erläutert das Video.

Muellers gerissener Plan gegen Trump

Obwohl sich Trump seitdem nicht mehr in der Sache geäußert hat, verschärft sich derzeit in Washington hinter den Kulissen der Konflikt um Muellers Ermittlungen. Wie die New York Times berichtet, verlangen konservative Aktivisten, Muellers Absetzung zu forcieren, weil er sein Mandat in der Sache angeblich überzogen habe. Wenngleich sich Trumps engste Berater derzeit gegen diese Strategie aussprechen, zeigt sich darin doch, dass bei den Anhängern des Präsidenten der Blutdruck steigt.

Denn allmählich zeichnet sich ab, mit welchem Elan Mueller die Ermittlungen vorantreibt. Offensichtlich versucht der ehemalige FBI-Chef Druck auf Personen aufzubauen, die in Trumps Wahlkampf involviert waren. Nach Medienberichten stehen derzeit 16 oder 17 Leute im Mittelpunkt seiner Recherchen. Beobachter vermuten, dass unter ihnen nach Kronzeugen gesucht wird, mit denen Mueller die Ermittlungen dann zum geeigneten Zeitpunkt auf sein eigentliches Ziel fokussieren kann: Donald Trump.