Brutaler Walfang: Diese Bilder sollte die Welt nicht sehen

Nach jahrelangem Ringen gibt Australien Bilder einer japanischen Walfangflotte frei. Für Tierschützer wird der Kampf gegen die brutale Jagd immer schwieriger.

Diese Aufnahmen sind für Tierfreunde nur schwer zu ertragen. Sie zeigen wie japanische Walfänger im Südpolarmeer Jagd auf die Meeressäuger machen. Und mit welcher Brutalität sie dabei vorgehen: Mit riesigen Harpunen schießen die Walfänger auf die majestätischen Tiere, ziehen die blutenden Tierkörper ans Schiff und hängen sie lebend an die Bordwand. Unmengen von Blut färben das Wasser rot.

Die Bilder machte die Besatzung eines Patrouillenbootes des australischen Grenzschutzes bereits im Jahr 2008. Aus Angst vor diplomatischen Verwicklungen weigerte sich die Regierung in Canberra jedoch, sie der Welt zu zeigen: „Der wichtigste Grund war, dass die Bilder dieses schrecklichen Massakers den diplomatischen Beziehungen zu Japan schaden würden", kommentierte Jeff Hansen von der Umweltorganisation Sea Shepherd diese Haltung.

Mit Tricks gegen internationale Vereinbarungen

Hansen und seine Mitstreiter der 1977 gegründeten Organisation kämpften fünf Jahre lang um die Freigabe der Bilder. Diese Hartnäckigkeit wurde schließlich belohnt. Australiens Informationskommissar schlug sich jetzt auf die Seite der Umweltschutzorganisation, die sich besonders den Kampf gegen Walfang und Robbenjagd auf die Fahnen geschrieben hat. Dass sie dabei auch die direkte Konfrontation mit den Jägern suchen, brachte sie in den letzten Jahren häufig in dramatische Situationen.

Dabei können sich die Aktivisten von Sea Shepherd in diesem Fall nicht nur auf die Moral, sondern auch auf internationale Abkommen berufen. Der kommerzielle Walfang ist schon seit 1986 verboten. Japans Regierung entzieht sich dieser Vorgabe jedoch seit Jahren, indem die traditionell stark verankerte Jagd auf Wale unter Berufung auf Forschungszwecke einfach weitergeführt wird. Mit Tricks wie der Vergrößerung von Jagdzonen werden dabei vereinbarte Quoten zusätzlich umgangen.

Mit Anti-Terror-Gesetzen gegen Umweltschützer

In diesem Jahr müssen sie dabei keinen Widerstand der Umweltschützer fürchten. Sea Shepherd wird nicht mehr auf offener See gegen Japans Walfangflotten antreten. Nach Aussage der Organisation haben die Walfänger ihre Schiffe technisch so stark aufgerüstet, dass kaum noch eine Chance besteht, sie an ihrem blutigen Geschäft auf dem Ozean zu hindern. Außerdem gehen einige Staaten neuerdings unter Berufung auf Anti-Terror-Gesetz gegen die Meeres-Aktivisten vor. So wird ihre Arbeit immer riskanter.