Trump erneut unter Druck: Drei Frauen wollen auspacken

Der US-Präsident wird mit alten Affären und dem Vorwurf der sexuellen Belästigung konfrontiert. Dabei traf er einige Vorkehrungen, um die Anschuldigungen unter den Teppich zu kehren.

"Catch and kill - fangen und töten" nennen Medien-Experten den Trick, um einen Skandal für Prominente abzuwenden. Und er funktioniert so: Eine Zeitung, die dem Promi wohlgesonnen ist, kauft sich die Exklusivrechte an der aufsehenerregenden Geschichte - und lässt sie dann in den Archiven versauern.

So soll es auch dem ehemaligen Playmate Karen McDougal ergangen sein. Ihre Story ist eine mehrmonatige Beziehung mit dem heutigen US-Präsidenten. Stattgefunden haben soll die Liaison 2006, nur ein Jahr nach Trumps Heirat mit Melania.

Haben Freunde und Anwälte hinter Trump aufgeräumt?

Mittelsmann der "Catch and kill"-Strategie soll David J. Pecker gewesen sein. Er ist nicht nur der Chef von American Media Inc. (AMI) sondern gilt auch als langjähriger Freund von Trump. Zu AMI gehört das Klatschblatt National Enquirer, das McDougal 150.000 US-Dollar für die Exklusivgeschichte gezahlt haben soll, die dann nie gedruckt wurde.

Jetzt versucht McDougal, die im Dezember 1997 "Playmate des Monats" im Playboy war, mit anwaltlicher Unterstützung lautstark die Rechte an ihrer Geschichte zurückzuholen. Trump soll sie übrigens auf dem selben Golf-Turnier in Lake Tahoe angesprochen haben wie die damalige Pornodarstellerin Stephanie Clifford aka "Stromy Daniels".

Clifford soll mit Trump ebenfalls eine Affäre gehabt haben. Trumps Anwalt hat deswegen mit ihr einen Schweigedeal über 130.000 US-Dollar abgeschlossen, den sie jetzt rückgängig machen will. Dabei weisen die Geschichten von McDougal und Clifford einige Parallelen auf: Trump soll sich mit ihnen in dem gleichen Hotel in Beverly Hills zum Schäferstündchen getroffen und beiden den Kauf eines Apartments in Aussicht gestellt haben.

Auch Vorwürfe aus dem Wahlkampf werden wieder aktuell

Neben diesen Affären belasten das Image des US-Präsidenten jetzt aber auch Anschuldigungen, die schwerer wiegen als die Affären eines verheirateten Mannes. Es geht um sexuelle Belästigung. Ein Thema, das in den USA nach dem Weinstein-Skandal immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Im Zentrum steht Summer Zervos, eine ehemalige Kandidatin aus Trumps TV-Show "The Apprentice". Sie warf Trump bereits während des Präsidentschaftswahlkampfs vor, sie gegen ihren Willen im Rahmen der Produktion der TV-Show betatscht und geküsst zu haben. Trump bezeichnete die Vorwürfe damals als "totale Lügen" und "ausgedachten Unsinn".

Aufgrund dieser Äußerungen hat Zervos ihn jetzt wegen Verleumdung verklagt. Unangenehm für Trump: Eine Richterin hat die Klage gegen den Einspruch seiner Anwälte vor einem New Yorker Gericht zugelassen. Und: Zervos steht mit ihren Vorwürfen nicht allein da. Mehr als zehn weitere Frauen berichteten von ähnlichen Vorfällen, die jetzt wieder an die Oberfläche kommen könnten.

Dem Präsidenten der Vereinigten Staaten stehen also unangenehme Wochen bevor, in denen viel schmutzige Wäsche im Licht der Öffentlichkeit gewaschen wird. Weitere Informationen sehen Sie im Video.