Anschlag in Straßburg: Täter war den Behörden bekannt

Aktualisiert

Ein Mann schoss am Dienstagabend in der Nähe des Straßburger Weihnachtsmarktes um sich. Dabei kamen drei Menschen ums Leben, mindestens 13 Menschen wurden verletzt.


Frankreich ist erneut von einem Anschlag erschüttert worden. Gegen 20 Uhr eröffnete ein Schütze am Dienstagabend in Straßburg das Feuer. Drei Menschen wurden getötet, darunter ein Tourist aus Thailand. Mindestens acht Personen wurden schwer verletzt. Sicherheitskräfte, die den Weihnachtsmarkt bewachten, lieferten sich mit dem Angreifer einen Schusswechsel, bei dem er angeschossen wurde. Der Schütze konnte jedoch mit einem Auto fliehen. Er befindet sich noch immer auf der Flucht und könnte sich nach Deutschland abgesetzt haben.

Der mutmaßliche Täter

Bei dem Mann soll es sich um einen französischer Staatsbürger mit algerischen Wurzeln handeln. Der 29-jährige Cherif Chekatt stammt aus Straßburg, wo er mit sechs Geschwistern aufwuchs. Seit 2011 ist er arbeitslos und der Polizei als Kleinkrimineller bekannt. Wegen unterschiedlicher Verbrechen wurde er bereits in Frankreich und Deutschland verurteilt. Am Dienstagmorgen sollte er wegen eines Deliktes verhaftet werden, war aber nicht zu Hause anzutreffen.

Terroristischer Hintergrund?

Bislang ist das Motiv des Täters noch unklar. Es ist jedoch bekannt, dass sich der Schütze schon vor einigen Jahren radikalisiert hat. Der 29-Jährige wurde bereits als extremistisch eingestuft. Die Staatsanwaltschaft in Paris ermittelt nun wegen einer möglichen terroristischen Tat.

Höchste Terrorwarnstufe

In Frankreich gilt derzeit die höchste Terrorwarnstufe. Rund 350 Sicherheitsbeamte und zwei Hubschrauber sind bei der Suche nach dem mutmaßlichen Täter im Einsatz. Der Grenzverkehr zwischen Deutschland und Frankreich wird von der Bundespolizei kontrolliert. Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für Frankreich verschärft. Reisende sollen "besonders vorsichtig" sein und "den Anweisungen von Sicherheitskräften unbedingt Folge leisten".

Fünf Personen in Polizeigewahrsam

Während sich der mutmaßliche Täter weiterhin auf der Flucht befindet, wurden fünf mutmaßliche Unterstützer bzw. Hintermänner verhaftet. In Straßburg bleibt der Weihnachtsmarkt heute geschlossen. Die Stadt ist weitgehend abgeriegelt.

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