Barack Obama begeistert Berlin

Barack Obama war am Samstag in Berlin und sprach dort zum Abschluss seiner Deutschlandtour vor hunderten jungen Europäern.

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Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika beginnt auf Deutsch: "Guten Tag, Berlin!", ruft er in die Menge in der European School of Management and Technology am Berliner Schlossplatz. Zahlreiche junge Menschen sind zu der Veranstaltung ‚Young Leaders' (Junge Führungskräfte) in der Privathochschule im ehemaligen DDR-Staatsratsgebäude erschienen. Sie alle wollen dem einstmals mächtigsten Mann der Welt bei seiner Rede zuhören.

Obama, der sich gewohnt locker und nahbar zeigt, begeistert seine Zuhörer mit einer Mischung aus Fragerunde und Motivations-Coaching. Er fordert die jungen Menschen zu mehr Engagement in dieser Welt auf und macht ihnen klar, dass die Verantwortung für eine bessere Zukunft bei ihnen liege. "Ihr könnt die Welt verändern! Ihr lasst euren Großvater oder eure Großmutter ja auch nicht entscheiden, welche Kleidung ihr tragt oder welche Musik ihr hören wollt. Warum lasst ihr sie dann bestimmen, in welcher Welt ihr leben sollt?", fragt Obama die rund 300 jungen Europäer während seiner Rede.

Wichtige Zukunftsfragen

90 Minuten lang hört er sich geduldig jede Frage seines Publikums an und dieses scheint begeistert zu sein. Auch über Zukunftsfragen spricht Obama mit viel Nachdruck. Es geht um den Einfluss der sozialen Medien, um Klimafragen, Zuwanderung und extreme politische Strömungen. Er lobt Europa für einen besonders hohen Lebensstandard, gute Bildung und Demokratie. Zahlreiche Fotos und Filme werden gemacht, immer wieder Smartphones in die Höhe gehalten. Viele Besucher sind begeistert und bringen das auch in ihren Fragen zum Ausdruck. Obwohl Obama schon lange nicht mehr in seinem politischen Amt ist, scheint er für viele immer noch eine große Inspiration zu sein.

Immer noch eine große Inspiration

Unter den Zuhörern bei Obamas Talk sind auch einige deutsche Politiker. Die bayerische Chefin der Grünen meldet sich zu Wort und erzählt nervös, dass sie früher für seinen Wahlkampf in Michigan in Amerika gearbeitet habe. Obama ist begeistert und bedankt sich mit einem 'Fist bump', einem freundschaftlichen Handschlag, den er schon zu Zeiten seiner Präsidentschaft gerne als Begrüßung verteilt hat.

In den politisch unsicheren Zeiten scheinen sich viele von seinen Zuhörern eine erneute Präsidentsschaftskandidatur von Obama zu wünschen. Der umgeht die Frage gekonnt und scherzt, seine Frau Michelle würde ihn dann wohl verlassen, wenn er noch einmal antreten würde. Zum Abschied ruft er erneut: "Ihr könnt die Welt verändern!" und sein Publikum scheint das verstanden zu haben.