Regierungsflieger werden aufgerüstet

Verspätungen und Ausfälle schaden Deutschlands Ansehen "nachhaltig". So wird die Anschaffung dreier neuer A350 nach der Pannenserie bei der Flugbereitschaft vom Verteidigungsministerium begründet.



Die von einer Pannenserie betroffenen Flugbereitschaft der Bundesregierung soll drei nagelneue Airbus A350-900 inklusive VIP-Ausstattung bekommen. Der erste Vertrag mit Lufthansa Technik soll demnach schon zum 15. April von der Bundesregierung abgeschlossen werden. Insgesamt geht es um 1,2 Milliarden Euro.

Begründet wird die Investition mit der Pannenserie der letzten Monate: "Abwesenheiten bzw. verspätete Anreisen schaden dem Staatsinteresse und dem Ansehen der Bundesrepublik Deutschland nachhaltig", heißt es, „die Funktionsfähigkeit der Bundesregierung, insbesondere deren Arbeitsfähigkeit, gründet ganz wesentlich auf der Fähigkeit zur weltweiten Mobilität."

Verspätungen durch Pannen

Auf Grund der Probleme an einem Regierungsflieger hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel im November bereits ein Großteil des G20-Gipfels in Buenos Aires verpasst. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Außenminister Heiko Maas und Entwicklungsminister Gerd Müller waren von Problemen betroffen.

Insgesamt sollen die Kosten für die drei neuen Flugzeuge 640 Millionen Euro betragen. Dazu kommt noch die teure Spezialausstattung der Flieger. Allein die sogenannten VIP-Kabinen für die reisenden Regierungsmitglieder kosten 288 Millionen Euro – das sind pro Maschinen also knapp 100 Millionen Euro. Zusätzlich werden noch Ersatzteile und Werkzeuge sowie Selbstschutzsysteme für insgesamt 229 Millionen Euro benötigt. Somit belaufen sich die Kosten bis 2026 auf 1,2 Milliarden Euro.

Andere Minister fliegen Linie

Zurzeit sei die Flugbereitschaft "zu 100 Prozent ausgelastet", wie es in einem internen Lagebericht der Bundeswehr heißt. Daraus resultiert, dass weniger wichtige Minister Linie fliegen und nicht wie gewohnt mit den Regierungsflugzeugen.

Mit den neuen Jets hofft die Luftwaffe wieder aus den Negativschlagzeilen heraus zu kommen. Zum einen seien die A350 fabrikneu und nicht schon fast 20 Jahre alt wie die bisher eingesetzten A340. Des weiteren verfügt die Flugbereitschaft mit den drei neuen Maschinen über 50 Prozent mehr Langstreckenflieger. Das soll die Belastung der Flotte senken.