Gutachten stellt Ablehnung von Reparationszahlungen in Frage

Die griechische Regierung hatte Deutschland Anfang Juni, noch unter der mittlerweile abgelösten Links-Regierung von Alexis Tsipras, mit einer diplomatischen Note zu Verhandlungen über Reparationen für erlittene Kriegsschäden aufgefordert. Im Raum stehen Forderungen in Höhe von etwa 290 Milliarden Euro.


Die Bundesregierung hält weiterhin an ihrer ablehnenden Haltung fest und verweist auf den Zwei-plus-Vier-Vertrag zur Wiedervereinigung aus dem Jahr 1990, der "die endgültige Regelung der durch den Krieg entstandenen Rechtsfragen" enthalte. Griechenland verweist auf den Umstand, dass es bei den damaligen Verhandlungen in keiner Weise involviert gewesen war, zudem wird das Thema Reparationen in dem Vertragswerk mit keinem Wort erwähnt.

Flankenschutz erhalten die Griechen dabei ausgerechnet aus Deutschland selbst: Ein neuer Sachstandbericht der Wissenschaftlichen Dienste des Parlaments kommt zu dem Ergebnis, dass die Position der Bundesregierung zwar "Völkerrechtlich vertretbar" sein, aber "keineswegs zwingend". Damit wären griechischen Ansprüchen Tür und Tor geöffnet.

Welche Haltung vertritt Griechenlands neue Regierung?

Es bleibt abzuwarten, welche Haltung die neue Regierung Griechenlands um den konservativen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis in der Reparationsfrage einnimmt. Auf Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel weilt der weilt der 51-Jährige im August zu einem Antrittsbesuch in Berlin.

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