Messerangriff in Chemnitz: Täter zu 9,5 Jahren verurteilt

Ein Jahr nach den tödlichen Messerstichen von Chemnitz, bei denen der 35-jährige Tischler Daniel H. am Rande eines Stadtfestes niedergestochen wurde, erging jetzt das Urteil. Das Landgericht Chemnitz sprach den verdächtigen Syrer Alaa S. wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung schuldig und verurteilte ihn zu einer Gefängnisstrafe von neun Jahren und sechs Monaten.


Der Richter folgte damit weitgehend der Darstellung der Staatsanwaltschaft, die zehn Jahre gefordert hatte, obwohl der Tatverdacht gegen Alaa S. sich nicht auf Sachbeweise gründete, sondern auf zum Teil unklare Zeugenaussagen. Zudem weist die Tatwaffe keinerlei Spuren des Angeklagten auf.

Eindeutiger ist die Beweislage im Hinblick auf den mutmaßlichen Haupttäter Farhad A. aus. Eine DNA-Spur auf dem Mord-Messer weist auf den Iraker hin, der zudem über ein langes Strafregister verfügt. Der Verdächtige ist allerdings kurz nach der Tat im Ausland untergetaucht.

Der Messermord von Chemnitz hatte vor einem Jahr in der internationalen Presse für große Aufmerksamkeit gesorgt - vor allem aber, weil es in der Folge zu rassistisch motivierten Angriffen auf Ausländer gekommen war.

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