Notre Dame droht immer noch der Einsturz

Die durch den heftigen Brand geschädigte Kirche ist nach wie vor einsturzgefährdet und die Sicherungsmaßnahmen ziehen sich hin.


Bei dem heftigen Brand im April 2019 wurde das Wahrzeichen von Paris, die Kathedrale Notre Dame, von den Flammen stark beschädigt. Große Teile des uralten, aus Eichenholz gefertigten Dachstuhls verbrannten dabei, der ebenfalls hölzerne Vierungsturm konnte dem Feuer nicht standhalten und stürzte ein und auch das Gewölbe des Hauptkirchenschiffs wurde an mindestens zwei Stellen stark durchbrochen. Das alles hat Notre Dame schwer zugesetzt und dazu geführt, dass die Struktur der Kathedrale instabil geworden ist.

Kunstschätze finden neues Zuhause

Glücklicherweise konnten noch während des Brandes zahlreiche Kunstschätze und Reliquien gerettet werden, die nun an anderen Orten aufbewahrt werden, bis Notre Dame wiederhergestellt ist. So auch eine wertvolle Marienstatue, die den herabstürzenden Steinen aus dem Gewölbe gerade so entkommen konnte. Erst einige Tage nach dem Flammeninferno konnte festgestellt werden, dass die Statue unversehrt geblieben ist. Zwischenzeitlich hat sie nun ein Zuhause in der Pariser Pfarrkirche Saint-Germain-l'Auxerrois gefunden.

Fünf Jahre sind sehr optimistisch

Der französische Präsident Emmanuel Macron kündigte kurz nach dem Brand von Notre Dame einen Wiederaufbau innerhalb von fünf Jahren an, doch das könnte knapp werden. Noch immer gilt die Kathedrale aus einsturzgefährdet, es wird nach wie vor an der Sicherung der Gebäudestruktur gearbeitet und der eigentliche Wiederaufbau kann laut Experten frühestens im Herbst 2020 beginnen. „Um die Kathedrale Notre Dame vollständig abzusichern, werden wir noch mehrere Monate brauchen. Mir müssen erst eine genaue Bestandsaufnahme machen, bevor ein präziser Aktionsplan zur Rekonstruktion entworfen werden kann", so ein Experte.

Starke Bleiverseuchung behindert Arbeiten

Zunächst stellen sich den Restaurationsplänen noch zahlreiche Hindernisse in den Weg. Aktuell versuchen Arbeiter das Metallgerüst in der Mitte des Kirchenschiffs abzubauen, welches momentan einen großen Teil des übrig gebliebenen Dachstuhls trägt. Doch diese Sicherungsarbeiten verlaufen nur sehr langsam, unter anderem weil die Baustelle Notre Dame stark mit Blei verseucht ist, das bei dem Brand geschmolzen ist. Die Bauarbeiter müssen sich also mehrfach am Tag umziehen und duschen. Laut Experten könnte sich der Wiederaufbau der Kirche rund 10 Jahre hinziehen.

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